Duisburg. . Naturwissenschaften öffneten ihre Türen für vor allen junge Besucher. Und die konnten unter anderem am Teleskop den Mond betrachten oder am Mikroskop Rätsel lösen – und ein Eis gewinnen
„Wir wollen zeigen, dass Physik Spaß machen kann. Das, was wir hier machen, hat nichts mit dem Unterricht in der Schule zu tun“, sagt Dr. Andreas Reichert. Bei der „Wissensnacht Ruhr“ öffnete die Physik-Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Donnerstag von 16 bis 24 Uhr ihre Türen vor allem für Kinder.
Am Rasterelektronenmikroskop sitzt der elfjährige Till Kuhlus. Er dreht an den Reglern und zoomt den Schmetterlingsflügel näher heran. „Ich habe seit diesem Schuljahr Physik in der Schule. Besonders die Versuche machen mir Spaß.“ Reichert hat Freude an Kids wie Till. „Kinder muss man früh abholen. In dem Alter sind die Kinder offen für alles und interessieren sich für vieles“, sagt er. Er wechselt für Till das Objekt unter dem Mikroskop. „Wenn du errätst, was es ist, bekommst du ein Eis.“ Till schaut auf den PC-Bildschirm, auf dem die Probe bis zu 40 000-fach vergrößert wird. „Ich glaube, das ist Haihaut“, sagt der Schüler aus Mülheim. Der Wissenschaftler stutzt: Till liegt richtig. „Ich hab mal gehört, dass die Haut vom Hai gar nicht so glatt ist, wie man glaubt“, erklärt er. „Jetzt hab ich einfach geraten.“
Mutter Franka Kuhlus staunt: „Manchmal wundert man sich schon“, lacht sie. Es war ihr Vorschlag, zu dem Tag der offenen Tür zu gehen. „Die Chance, eine Uni mal von innen zu sehen, hat man ja nicht so oft. Die Gelegenheit finde ich super“, sagt sie.
Neben dem Mikroskop gibt es noch vieles mehr zu entdecken. Holographie und Magnetismus führen Physikstudenten aus Duisburg den Besuchern vor. Auf dem Dach der Universität steht zudem ein großes Teleskop. Später am Abend hoffen Reichert und seine Kollegen auf einen wolkenlosen Himmel und klare Sicht auf den Mond. Es ist Halbmond und das sei die beste Zeit, um sich den Erdtrabanten anzuschauen.
„Dann sieht man die Krater deutlicher, da die Sonnenstrahlen in einem flachen Winkel auf den Mond fallen und Schatten zu sehen sind“, erklärt der Wissenschaftler.
Ein paar Stockwerke weiter unten können die jungen Besucher bei Professor Dr. Norbert Treitz Physik zum Mitmachen erleben. Der Physiker erklärt mit großer Freude anhand von kleinen Versuchen die Grundlagen der Physik. Er hat sichtlich Spaß, seine Freude an der Physik zu vermitteln. Er ist einer von 23 Wissenschaftlern, die in Duisburg 600 Studenten die Naturwissenschaft lehren. „Das Betreuungsverhältnis ist bei uns absolut spitze“, sagt Reichert. Vielleicht ja ein weiteres Argument, ein paar der jungen Besucher später als Studenten wieder begrüßen zu können.