Duisburg. Wohin steuert die Alternative für Deutschland in Duisburg? Nachdem Ratsmitglieder bei der Ausschussbesetzung für Kandidaten der NPD gestimmt haben soll, forderte ausgerechnet die Landespartei den Duisburger AfD-Chef auf, zurückzutreten. Im Gespräch erklärt er, warum er daran gar nicht denkt.

Wohin steuert die Alternative für Deutschland (AfD) in Duisburg? Darüber scheinen sich die Fraktionsmitglieder nicht einig zu sein. Teile der Fraktion sollen bei der Besetzung von Ausschüssen mit Pro NRW und NPD gestimmt haben.

Ausgerechnet AfD-Landeschef Marcus Pretzell, hatte seine Parteikollegen aus Duisburg zurückgepfiffen und forderte den Fraktionsvorsitzenden Holger Lücht nun zum Rücktritt auf. Während Alan Imamura sein Parteiamt im Vorstand inzwischen abgegeben hat und sich für den Eindruck entschuldigte, dass die AfD in Duisburg mit ProNRW und der NPD paktiere, denkt Holger Lücht mitnichten über einen Rücktritt nach.

„Ich kenne nur die Pressemitteilung von Herrn Pretzell. Persönlich liegt mir nichts Schriftliches vor“, erklärt der Fraktionsvorsitzende und AfD-Kreissprecher unserer Redaktion. Er sei noch bis Januar gewählt und gehe davon aus, auch so lange im Amt zu bleiben.

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„Zudem stimmt es nicht, dass es kein Gespräch mit Herrn Pretzell meinerseits gab. Wir haben uns unterhalten und unsere Argumente ausgetauscht“, sagt Lücht – und bestätigt damit indirekt, die rechten Kandidaten bei der Ausschussbesetzung mitgewählt zu haben.

Kein Kurswechsel

Angebote von Pro NRW, sich dort weiter zu engagieren, wenn ihm die AfD keine politische Heimat mehr biete, lehnt Lücht allerdings ab. „Ich fühle mich den politischen Leitlinien der AfD weiterhin verpflichtet.“ Im übrigen habe sich die Mitgliederzahl in diesem Jahr in Duisburg verdoppelt. Derzeit zählt seine Partei 90 Mitstreiter. „Ich gehe davon aus, dass ich am 25. Oktober als normaler Delegierter zum Landesparteitag nach Bottrop fahre.“

Mit Blick auf die künftige Arbeit im Rat sieht Lücht keinen Bedarf für einen inhaltlichen Kurswechsel. „Aber es gibt bei uns keinen Fraktionszwang“, betont der Fraktionschef. Seine Kollegen hatten in der vergangenen Woche durchaus für eine Neuausrichtung plädiert. Lücht sieht sich für seine Arbeit bestätigt. „Es gibt viele Parteimitglieder, die mir in den vergangenen Tagen den Rücken gestärkt haben.“