Duisburg. Gerade erst wurde bekannt, dass die Verwaltung der Kleinkunstbühne im Dellviertel die Zuschüsse streichen will. Doch trotz der unangenehmen Überraschung gibt es mindestens bis Herbst 2015 noch viel zu lachen. Zum Beispiel mit Thomas Freitag oder Wolfgang Trepper im nächsten Kabarett-Abo.
Die „Säule“ schaut in die Zukunft, trotz der schlechten Nachrichten aus dem Rathaus: In dieser Woche wurde bekannt, dass die Zuschüsse für das Kleinkunsttheater an der Goldstraße gestrichen werden sollen. Die Stadt rechnet mit Einsparungen von bis zu etwa 190.000 Euro. Doch bis zum Herbst 2015 ist der Betrieb sichergestellt, nun wurde auch das Programm vorgestellt. Es gibt – trotz des Schocks am Montag – viel zu lachen.
Wegen des großen Erfolges der Kabarettreihe in der ,,Säule“ gibt es ab Januar 2015 gleich zwei Kabarettabonnements. Und der Erfolg setzt sich fort, denn eines ist bereits ausverkauft. Für das zweite Abonnement gibt es noch Karten, die ab sofort in der ,,Säule“ gebucht werden können.
Taxifahrer wissen, wie man regiert
Das Abonnement startet mit einem der Urgesteine des deutschen Kabaretts: Thomas Freitag wird zum ersten Mal im kleinen Theater zu Gast sein, und das gleich an zwei Tagen, dem 30. und 31. Januar. In seinem neuen Programm ,,Nur das Beste“ präsentiert Freitag die Highlights aus seinen aktuellen Nummern, dazu gibt es das Beste aus über 30 Jahren Kabarett. Als Komödiant unter den Spitzenkabarettisten schlüpft er in immer wieder andere Rollen und zündet charmant und süffisant so manche politische Tretmine.
Gabriela Grillo liest am Sonntag in der „Säule“
Die erste Gelegenheit, sich vom Schreck der Sparpläne in der „Säule“ zu erholen bietet sich am Sonntag. Um 15.30 Uhr liest Gabriela Grillo „Ausgesuchte Tiergeschichten und Märchen“.
Die Duisburger Unternehmerin und Vorsitzende des Säule-Fördervereins hat sich Manfred Kybers Tiermärchen ausgesucht, die Geschichten für Erwachsene sind. In ihnen erzählt Kyber in echtem Märchenton behutsam und ohne falsche Ambitionen von den großen Fragen der Welt. Restkarten für die Lesung (14,50 und 13 Euro) gibt es nur in der „Säule“: 0203 / 20 125 und 289 57 65.
Im März geht es mit der Reihe weiter, dann besucht Lothar Bölck wieder die „Säule“. Wer ihn dort noch nicht erlebt hat, kennt ihn als Feste Größe aus der Kabarettsendung ,,Kanzleramt Pforte D“. In seinem neusten Programm berichtet er seinem Publikum, was der Pförtner des Kanzleramtes so treibt, wenn er alleine zu Hause ist: Regieren – denn wie das geht, das wissen in diesem Land Taxifahrer und Pförtner nun mal am besten.
Der dämliche Rest der Gesellschaft
Die Abonnenten dürfen sich dann auf Hans Gerzlich freuen, der Wirtschaftskabarett mit Bürocomedy anbietet. Als ehemaliger Wirtschaftsbürohengst seziert er staubtrocken, bleistiftspitz und komisch-ökonomisch seine ehemalige Arbeitswelt.
Der Vierte im Bunde ist Wolfgang Trepper. Laut und mit scharfer Zunge regt er sich über schlechte Wettersendungen, halbseidene Politiker und den dämlichen Rest der Gesellschaft auf. Das Abonnement mit vier Vorstellungen ist in der Säule zum Preis von 45 Euro erhältlich, 0203 / 20 125 oder 289 57 65.
Kampf gegen die Todesstrafe
Neben dem Kabarettabonnement bietet die „Säule“ für 2015 auch ein Theaterabonnement an. Am 10. und 11. Januar macht Christian Kohlund („Schwarzwaldklinik“) mit „Im Zweifel für den Angeklagten“. Das Stück erzählt die Geschichte eines Anwalts, der in verschiedenen Bundesstaaten der USA gegen die Todesstrafe kämpfte. Im Februar kommt Martin Armknecht – gerade in die „Lindenstraße“ zurückgekehrt – mit einem Solo-Theater-Kabarett: In „Die Wahrheit über Liebe, Lust und Ehefrust“ geht ein frischer Single-Mann wieder auf die Suche nach einer Frau. Ende Mai steht dann die Komödie „Ein Oscar für Emily“ mit Brigitte Grothum, Folker Bohnet und David Imper auf dem Programm. Das Theaterabonnement ist zum Preis von 39,50 Euro in der „Säule“ erhältlich.
Während sich das Publikum bei den Vorstellungen amüsieren soll, wird hinter den Kulissen für den Fortbestand des Kleinkunsttheaters gekämpft. Chefin Martina Linn-Naumann: „Das Programm für die zweite Jahreshälfte 2015 hätte ich auch schon fertig.“