Duisburg. Beim Tag der Zahngesundheit gab es an der GGS Kirchstraße zahlreiche Tipps für gesunde Beißer. Das Gesundheitsamt analysiert die Mundhygiene bei Schulkindern. Untersuchungen im Noden stehen an. Probleme bei Migrantenkindern.

Merd und Jerome (beide 8) starren gebannt auf das große Modell-Gebiss, das Prophylaxe-Fachkraft Nadine Euchler mit einer riesigen Zahnbürste auf Hochglanz trimmt. „So sollen unsere Zähne auch aussehen“, schwärmen die Zweitklässler. Am Tag der Zahngesundheit in der GGS Kirchenstraße in Homberg dreht sich alles um Kinderzähne und die richtige Pflege.

Wie putze ich meine Zähne eigentlich richtig? Diese Frage muss Nadine Euchler an diesem Tag zigfach beantworten. „Wir putzen nach der KAI-Methode“, erklärt die Expertin, die für den Arbeitskreis Zahnmedizinische Prophylaxe in Schulen und Kindergärten Aufklärung betreibt. Bei der KAI-Methode werden zunächst die Kauflächen geputzt. Danach sind die Außenflächen an der Reihe. „Hier müssen wir schöne runde Kreise machen“, erklärt Euchler den Kindern. Am Ende werden die Innenflächen gereinigt.

Tag der Zahnhygiene

Die Ergebnisse der ordentlichen Putzarbeit können am Tag der Zahnhygiene direkt überprüft werden. Zunächst werden die „schmutzigen“ Zähne mit einem Tropfen fluoreszierender Flüssigkeit angefärbt. Dann geht es ins Karieszelt. Unter Schwarzlicht leuchten dort die normalerweise unsichtbaren Zahnbeläge auf. „Danach haben wir die Zähne also noch mal gründlich gebürstet“, berichtet Merd. Anschließend konnte das Resultat beim zweiten Gang im Schwarzlichtzelt überprüft werden.

Beim Thema Zahngesundheit spielt auch die Ernährung eine tragende Rolle. Zuckerhaltiges Müsli stand beim Auftaktfrühstück nur als Beispiel auf dem Tisch. Gegessen wurden Obst, Gemüse und leckere Schnittchen. „Das kam gut an“, sagt Zahnärztin Dr. Yvonne Jonczyk. Cornflakes dürfen dennoch von Zeit zu Zeit einmal auf dem Frühstückstisch stehen. „Wichtig ist nur, dass die Kinder sich nach dem Frühstück gründlich die Zähne putzen“, nennt die Schulärztin die entscheidende Maxime.

Empfehlung zur zahnärztlichen Behandlung

Dr. Jonczyk ist gerade dabei sich ein Bild von den Zähnen der Duisburger Schulkinder zu machen. Im Bezirk Mitte/Süd hat die Zahnärztin mit ihrem Team bereits 8500 Kinder in 79 Einrichtungen untersucht (48 Kindergärten und 31 Grundschulen). Aus den Untersuchungsdaten geht hervor, dass insgesamt bei über drei Viertel der Kindergartenkinder und fast der Hälfte der Grundschüler sowohl Milch- als auch die bleibenden Zähne naturgesund sind. 24 Prozent der Schulkinder erhielten wegen Karies eine Empfehlung zur zahnärztlichen Behandlung. „Besonders auffällig war der hohe Zerstörungsgrad bei Migrantenkindern, die sich erst seit kurzem in Deutschland aufhalten“, analysiert Dr. Jonczyk.

Eine genaue Untersuchung im Norden steht noch aus. Hier konnte der zahnärztliche Dienst des Gesundheitsamtes im Schuljahr 2013/2014 aus personellen Gründen noch nicht tätig werden. „Uns stehen noch große Herausforderungen ins Haus“, weiß die Zahnärztin und predigt weiter eindringlich Prophylaxe.