Duisburg.

Eine Taxifahrt wäre billiger gewesen! Obwohl er gebechert hatte, setzte sich ein 27-jähriger Meidericher am 20. November 2013 an das Steuer seines Autos. In Friemersheim verlor er die Kontrolle über das Fahrzeug. Zwei Mitfahrer wurden verletzt. Damit nicht genug, legte sich der junge Mann auch noch mit der Polizei an. Die Rechnung für Trunkenheit am Steuer, Verkehrsgefährdung, Widerstand und Beleidigung präsentierte ihm gestern der Strafrichter.

Auf der Kruppstraße war das Fahrzeug ins Schleudern gekommen, prallte vor einen Baum. Zwei junge Männer, die mit dem Angeklagten im Auto gesessen hatten, erlitten schwere Prellungen. Der Verdacht, dass der Fahrer unter Alkoholeinfluss stand, drängte sich den am Unfallort erscheinenden Polizeibeamten sofort auf. Doch der 27-Jährige verweigerte jede Zusammenarbeit.

Polizisten im Krankenhaus beschimpft

Im Bethesda-Krankenhaus, wohin er vorsorglich gebracht wurde, sollte dem ihm auch gleich eine Blutprobe entnommen werden. Dagegen wehrte sich der Unfallfahrer nicht nur lautstark, indem er Polizisten unter anderem als „Hurensöhne“ beschimpfte. Seinem Unmut machte der mit 1,57 Promille alkoholisierte Mann auch durch einen Tritt gegen das Bein eines Beamten Luft.

Vor dem Amtsgericht legte der Schweißer ein rückhaltloses Geständnis ab. „Ich bin keinen Alkohol gewöhnt“, gestand er. Seit dem Vorfall lasse er auch wieder die Finger davon. Bei dem geschädigten Polizisten entschuldigte sich der 27-Jährige. „Es tut mir Leid. Es war nur der Alkohol. Das wird nie wieder vorkommen.“ Der Beamte nahm die Entschuldigung und den Handschlag an.

Finanzielle Schwierigkeiten

Sein Unfall hat den 27-Jährigen auch in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Er zahlt den Wagen, den er um einen Baum wickelte und der dabei Totalschaden erlitt, noch immer ab. Obendrein verdient er weniger, weil er ohne Führerschein weniger Aufträge von einer Zeitarbeitsfirma bekommt.

Angesichts der Gesamtumstände ließ der Strafrichter den bislang nicht vorbestraften Mann mit einer vergleichsweise milden Strafe davonkommen: Der 27-Jährige darf eine Geldstrafe von 1000 Euro (100 Tagessätze zu je zehn Euro) über zehn Monate abstottern. Auf seinen Führerschein muss er aber noch sechs Monate verzichten.