Duisburg. . Die Bühne an der Lotharstraße in Duisburg-Neudorf soll wieder von szenigen Bands frequentiert werden. Ende September kommt Scott H. Biram, im Oktober geht es mit den Aeronauten und Dorian Wood weiter. Die Besucher erwartet unter anderem Punkrock-geschwängerter Country im Steinbruch.
Er schiebt Tische herum, rollt Kabel zusammen und wirft einen prüfenden Blick auf die Bühne im kleinen Saal des Grammatikoff, sagt aber gleichzeitig: „Jetzt greifen wir wieder mit dem Steinbruch an.“ Sebastian Schwenk ist sowohl im Haus am Dellplatz als auch an der Lotharstraße in Neudorf für das Programm verantwortlich. Dass er gerade an einem Standort über das Programm des anderen spricht, passt ins Bild.
„Wir haben uns schon etwas mehr auf das Grammatikoff fokussiert“, erzählt Schwenk. Schließlich übernahm Steinbruch-Chef Rolf Stanietzki das ehemalige Hundertmeister im November 2011 und man war darauf bedacht, „den Live-Musik-Bereich wieder zu beleben“, sagt Schwenk. Nun kehrt man aber auch in Neudorf wieder zum Kerngeschäft zurück: „Szenige Konzerte, spezielle Sachen, die ein bisschen untergegangen sind.“
Punkrock-geschwängerter Country im Steinbruch
Den Anfang machte Daniel Romano mit einem beeindruckenden Konzert – seinem ersten in Deutschland überhaupt – am Montag. Der Country-Sänger aus Kanada war am Wochenende vor 800 Menschen im Paradiso in Amsterdam aufgetreten, Schwenk hatte beim Booking also eine gute Nase. Die Show wurde als „Konzert des Jahres“ im Steinbruch beworben, doch dafür gibt es noch einige andere Kandidaten: Am 29. September kommt die „Dirty Old One Man Band“ in Person von Scott H. Biram in den Steinbruch. „Seine Musik könnte man als Punkrock-geschwängerten Country beschreiben“, sagt Schwenk. Wieder Country? Könnte wohl das nächste große Ding werden.
Es gibt aber noch mehr zu entdecken, Newcomer und alte Bekannte. Aus Los Angeles kommt Dorian Wood, der am 29. Oktober mit Richie Young im Steinbruch spielt. Wood wird nicht selten mit Scott Walker verglichen, auf der Bühne ist er exzentrisch und explizit sexuell, ein echtes Erlebnis. In der „Konzert des Jahres“-Liga dürften am 18. Oktober außerdem die Aeronauten spielen. Der berührende Soul-Punk der Schweizer ist manchmal gar nicht so weit weg von... richtig: Country.