Duisburg. Der „Circus Halligalli“-Mitarbeiter und Bassist der Bloodhound Gang legt im Duisburger Grammatikoff auf. Am Dellplatz soll sich das Enfant terrible aber besser benehmen als im Fernsehen.

Wer bei Google „Evil Jared“ eintippt, bekommt zunächst die Verbindung mit seinem derzeitigen Arbeitgeber, der Fernsehshow „Circus Halligalli“, vorgeschlagen. Die bald darauf folgenden Vorschläge drehen sich dann schon um die eher unappetitlichen Dinge, die Evil Jared so im TV treibt. Er übergibt sich beispielsweise. Vor laufender Kamera, vor Gesprächspartnern. Ihm positiv gesonnene Kritiker würden sagen, dass er bei Interviews wirklich alles aus sich rausholt. Beziehungsweise von sich gibt. Dem Publikum gefällt’s jedenfalls. Das Duisburger Publikum allerdings dürfte von solchen Späßchen verschont bleiben, denn hier wird Evil Jared seine Arbeit am DJ-Pult verrichten – am 9. August im Grammatikoff.

In Duisburg ist der inzwischen 43-Jährige – der vorgestern Geburtstag gefeiert hat – allerdings auch kein Unbekannter. Im „High5Club“ (inzwischen geschlossen, aber das hatte nichts mit Evil Jared zu tun) legte er schon einmal auf. Damals nur für wenige Stunden gebucht, schien es ihm selbst so gut zu gefallen, dass er noch so lange blieb, bis die Mitarbeiter mit den Besen durch den Laden gingen. Auch beim „Devilside“-Festival im Landschaftspark war Jared zugegen, mit der ziemlich legendären Bloodhound Gang. Das war vor fünf Jahren – und Evil Jared zog im jugendlichen Überschwang ein knapp 20 Kilo schweres Stage Case über die Bühne. Nicht mit seinen Händen. Woran er die Kiste befestigt hatte, darüber soll sich der Mantel des Schweigens breiten.

Evil Jared als Geburtstagsgeschenk

Schließlich macht der Mann nicht nur Unfug, sondern beherrscht auch seinen Job als DJ. „Wir haben jemanden gesucht, der zur Party passt“, erzählt Carsten Butterwegge, der die Reihe mit dem Titel „Tanzen, Küssen, Yeah!“ im Grammatikoff veranstaltet. Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet für diesen Termin ein DJ mit großem Namen gebucht wurde: Der Organisator wird in seinen Geburtstag hineinfeiern, schenkt sich und seinen Gästen den Auftritt von Evil Jared. „Normalerweise sind die Besucherzahlen bei Partys im Sommer rückläufig, was an den Temperaturen draußen und an der Urlaubszeit liegt“, erklärt Butterwegge. „Mal sehen, welchen Effekt darauf ein bekannter Künstler haben wird.“

Evil Jared bei der „Tanzen, Küssen, Yeah!“-Party

Jared Hasselhof legt am Samstag, 9. August, bei der „Tanzen, Küssen, Yeah!“-Party im Grammatikoff am Dellplatz auf. Beginn ist um 23 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf für acht Euro zum Beispiel im Grammatikoff, im Indie (Am Buchenbaum 41) oder zum Ausdrucken zu Hause über die Website www.butterwegge-events.de.

Neben der Party-Reihe im Grammatikoff betreibt Carsten Butterwegge das Indie und startete Veranstaltungen wie „Déjà Vu“, „London Calling“, „Prime“, war Mitbegründer des „Roots Club“ und Mitbetreiber des „High5Club“.

Die Rolle, die Evil Jared in der Show „Circus Halligalli“ spielt, sei eben nur eine Rolle, betont Butterwegge. „Das ist eine Fernsehfigur. Er weiß, was die Leute sehen wollen, und das liefert er dann auch.“ Beim Auflegen sei er wesentlich moderater, spaziere aber auch gerne mal mit Freischnäpsen durch das Publikum. „Trotzdem legt er ernsthaft Musik auf, und das sehr gut“, sagt Butterwegge. Gemischte Musik, gar nicht mal so festgelegt, wie man wegen der Vergangenheit als Bassist einer Punk-Band vermuten würde.

Bei Youtube hat Evil Jared bereits über seine Agentur ein kleines Video hochladen lassen, in dem er seinen Auftritt in Duisburg ankündigt. „Ich komme zurück nach Duisburg“, sagt er. Und in einem kurzen Moment klingt das beinahe wie eine Drohung. Aber er will ja nur ein bisschen Musik spielen.