Duisburg. Bundesbauministerin Barbara Hendricks informierte sich in Duisburg-Hochfeld über die Erfolge des Förderprogramms Soziale Stadt – und erfuhr, wie diese in den letzten zwei Jahren durch massive Armutszuwanderung konterkariert werden. Das Grundübel ist ein „qualitativ schlechter Leerstand“ von Wohnraum.

Die Probleme, die massive Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien Duisburg bereiten, sind nicht nur eine soziale, sondern auch eine städtebauliche Herausforderung. Deutlich wurde das am Donnerstag bei einem Besuch der Bundes-Bau- und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) in Hochfeld.

Hier lebten mal 30.000 Menschen, heute sind es 18.000, darunter 1000 Rumänen und 2500 Bulgaren, berichtete Baudezernent Carsten Tum der Ministerin.

Arbeitsgruppe der Stadt untersucht den aktuellen Leerstand

Probleme hatte Hochfeld schon lange: Wenig Investitionen in den Baubestand, Jobmangel, 70 Prozent der Bewohner haben einen Migrationshintergrund. Mit dem Förderprogramm Soziale Stadt, das von Hendricks Ministerium verantwortet wird, konnte Hochfeld ab 2000 sozial und städtebaulich aufgewertet werden.

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120 Projekte von 47 beteiligten Trägern „haben dem Stadtteil ein besseres Image und eine Identität“ wiedergegeben, sagte Günter Braun, Prokurist der Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU). Diese Erfolge würden nun durch Zuwanderung konterkariert, so Tum. Braun: „Im Grunde ist die Stimmung schon gekippt. Die Frage nach der Zukunft ist schwer zu beantworten, wenn wir nicht schnell Hilfe bekommen.“

Hendricks ist das Problem bewusst, dass Schlepperbanden Zuwanderer in problematische Stadtteile schleusen, weil hier Häuser leer stehen, die oft überbelegt werden. „Voraussetzung dafür ist immer ein qualitativ schlechter Leerstand. Diesen zu beseitigen, ist die städtebauliche Herausforderung.“ Eine Arbeitsgruppe der Stadt untersucht den aktuellen Leerstand in Duisburg (10.000 Wohnungen), hat bisher 120 Problemhäuser identifiziert, davon 40 bis 50, die mit Zuwanderern aus Osteuropa überbelegt sind. Tum: „Aber wenn wir das Problem an einem Ort gelöst haben, ziehen die Menschen einfach weiter.“