Duisburg. . Kooperation der Malteser mit dem Bethesda-Krankenhaus vertraglich fixiert. Neuer Standort ist eine der modernsten Einrichtungen im Rhein-Ruhr-Gebiet. Bis zu 110 Patienten werden pro Tag an den zwei Linearbeschleunigern behandelt

Neue Wege in der Tumorbekämpfung: Anfang Juli gründeten die Malteser in den Räumen des Bethesda Krankenhauses das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) für Strahlentherapie. Die Auslastung für die innovative Einrichtung ist seitdem enorm.

In Hochfeld ist in diesem Sommer eine spannende medizinische Kooperation entstanden: Die Malteser Rhein-Ruhr GmbH hat Räumlichkeiten am Bethesda Krankenhaus angemietet und die dortige Praxis für Strahlentherapie übernommen. „Eine Win-Win-Situation“, frohlockt Dr. Holger Praßel. Zwischen den beiden Einrichtungen wurde eine Kooperation im Rahmen eines Belegarztvertrages, eines Mietvertrages und eines Kooperationsvertrages geschlossen.

Von kurzen Wegen profitieren

In der Praxis sieht es dann wie folgt aus: Patienten des Bethesda-Brustzentrums sollen von den kurzen Wegen profitieren und in den anliegenden Räumen ihre Strahlentherapie absolvieren. Ein ständiger Austausch zwischen den Bethesda-Chefärzten und Dr. Frank Walter, neuer Leiter des MVZ Strahlentherapie, soll den Behandlungserfolg positiv beeinflussen. „Kommunikation ist bei der Krebsbehandlung ein wichtiger Faktor. Der Operateur und der behandelnde Arzt müssen sich abstimmen“, sagt Dr. Walter.

Neue Ärzte vom Klinikum Duisburg

Malteser schließen Behandlungskette

Mit dem neuen MVZ Strahlentherapie schließen die Malteser ihre Behandlungskette im Bereich Onkologie. Die drei bisherigen Standorte in der Region (St. Anna in Huckingen, St. Johannesstift in Homberg und St. Josef in Uerdingen) verfügen nicht über eine derartige Einrichtung. Die zentrale Lage des Bethesdas soll den Zeitaufwand bei Transfers zwischen den einzelnen Häusern möglichst gering halten

Um die Kapazität nochmals zu steigern, ist eine zweite Dependance im St. Anna Krankenhaus geplant. Sofern dafür alle notwendigen Genehmigungen erteilt werden, soll im Herbst 2015 mit dem Bau in Huckingen begonnen werden.

Der Facharzt für Strahlentherapie ist gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Eduardo Mendoza vom Klinikum Duisburg nach Hochfeld gewechselt. Hier wurde das Personal bei den Physikern von vormals zwei auf vier Stellen erhöht. So können derzeit bis zu 110 Patienten die Behandlung täglich durchlaufen. „Wir sind maximal ausgelastet“, berichtet Dr. Christian Utler, Geschäftsführer der Malteser Rhein-Ruhr.

Technisch ist die Einrichtung hervorragend ausgestattet. Die zwei Linearbeschleuniger wurden mit einem neuen Softwareupdate versehen und entsprechen neuesten Standards. An beiden Geräten sind Tisch, Kopf und Arm komplett beweglich. „So können wir bei der Therapie andere Risikoorgane schützen. Dank des bildunterstützten Verfahrens ist es möglich, sehr präzise zu arbeiten“, erklärt Dr. Walter.

Nebenwirkungen bleiben nicht aus

Nebenwirkungen bleiben dennoch nicht aus. „Man verliert schon sehr viel Kraft. Das ist heftiger, als jede Brigitte-Diät“, erzählt Paul Balbierz. Im Mai wurde bei ihm ein bösartiger Tumor der rechten Gaumenmandel diagnostizier. Der 81-Jährige wurde im St. Anna Krankenhaus operiert und absolviert seit Juli seine Strahlentherapie in Hochfeld. „Mein Professor in Düsseldorf hielt das Risiko einer Operation für zu hoch und hat mich hierhin verwiesen. Die Hälfte der Zeit werde ich stationär behandelt. Die andere Hälfte ambulant. Die Behandlung läuft reibungslos“, schildert der Patient, der die Therapie laut Prognose der behandelnden Ärzte planmäßig am Ende des Monats abschließen wird.