Duisburg.

Aufregend, anstrengend und abwechslungsreich - so beschreibt das Pförtner-Duo Heinz Aurisch und Monika Wolters seine Arbeit am Empfang des Bethesda-Krankenhauses in Hochfeld. Da kann es auch mal am Empfang zur Sturzgeburt kommen.

„An der Rezeption sind wir wie die Mutter des Hauses“, sagt Wolters über ihre Arbeit. Im Eingangsbereich beantwortet sie, im Turnus mit sieben weiteren Mitarbeitern, tags und nachts Fragen von Besuchern und Patienten. Dabei lässt sie sich durch fast nichts aus der Ruhe bringen. Allerdings nur fast: „Letztens kam eine Frau, hoch in Umständen mit ihrer Familie an und brach in den Armen einer Patientin am Eingang zusammen“, erinnert sich die 60-Jährige. Sie hat direkt die Ärzte alarmiert und war zu der ohnmächtigen Frau geeilt. Mitten auf dem Boden lag bereits das kleine Neugeborene. Eine sehr plötzliche Geburt. Die Rezeptionistin bedeckte es behutsam mit ihrer Jacke.

Geburt auf dem Autositz

Auch Heinz Aurisch, der seit zehn Jahren an der Pforte des Krankenhauses tätig ist, hat so manch eilige Geburt miterlebt: „Nachts kam der Ehemann hier rein und rief hektisch, dass seine hochschwangere Frau nicht mehr aus dem Auto käme“, erinnert er sich. Bis die Ärzte mit einer Trage bei ihr waren, hatte sich die Geburt vor der Tür bereits ereignet - auf dem Autositz.

Das Tagwerk des Pförtner-Teams wird jedoch nicht immer nur durch positive Erfahrungen bestimmt. „Es hat auch schon ein Patient direkt vor mir einen Herzinfarkt bekommen“, erzählt der 59-jährige. Auch blutüberströmte Unfallverletzte oder Opfer von häuslicher Gewalt kämen ab und zu an der Pforte an. „Das sind Erlebnisse, die gehen an die Nieren“, gesteht Aurisch.

Solche Extremfälle sind aber die Ausnahmen. Häufig geht es in der Arbeitsschicht um die Vermittlung von Telefonaten, die Information der Besucher und Patienten sowie die Dokumentenverwaltung. Das Team am Empfang versucht allen Gästen zu helfen. „Hier herrscht Harmonie“, findet Wolters. Nur nachts sei die Stimmung an der Pforte nicht immer ganz so gut. „Ich wurde schon angeschimpft und bedroht“, erklärt Aurisch. Manche Angehörige hielten sich einfach nicht an die Besuchszeiten und kämen dann gleich im Pulk. Trotzdem bleibt er freundlich, weist aber bestimmt auf die Hausregeln hin.

"Visitenkarte des Hauses"

„Wir sind hier die Visitenkarte des Hauses, deshalb geben wir unser Bestes“, sagt Wolters. Und das auch noch, wenn die gleiche Dame zum fünften Mal im Krankenhaus anrufe, um nur nach der Uhrzeit zu fragen. Auch um Ferndiagnosen werden die Rezeptionisten häufig gebeten. Manche riefen einfach so an, um zu reden. „Tagsüber hab ich dafür leider keine Zeit“ sagt er. In der Nachtschicht bietet er einsamen Anrufern dafür oft ein offenes Ohr.