Duisburg. Für die Neuauflage des Duisburger Seifenkisten-Derbys nach 21 rennfreien Jahren griff Duisburgs bekannter Comic-Zeichner Martin Tazl sofort zum Stift und schuf ein witziges Werbeplakat.

Nein, auch wenn er ein waschechter Rheinhauser ist und ein überzeugter Duisburger, in einer Seifenkiste hat Martin Tazl nicht die wilden Zeiten seiner Jugendjahre verbracht. Der bekannte Comic-Zeichner hat noch nicht einmal in einem dieser abenteuerlichen Vehikel gesessen, geschweige denn es eigenhändig zusammengezimmert. Und doch hat er ohne Umschweife zum Zeichenstift gegriffen, als Duisburg Sport bei ihm angefragt hat, ob er bereit sei, seine Fähigkeiten in den Dienst des Duisburger Seifenkisten-Derbys 2014 zu stellen.

„Die Leute von Duisburg Sport hatten wohl ihren Spaß an meinen Zeichnungen für das Yps-Magazin und haben mich deshalb gebeten, das Plakat zu machen“, mutmaßt Tazl. Nun ja, jetzt wo Adolf Sauerlang nicht mehr der Chef im Rathaus ist, kann er ja wieder Aufträge von der Stadt annehmen, oder? „Natürlich, erst habe ich den Weg freigeräumt und jetzt kann man vernünftig arbeiten“, scherzt der 40-Jährige, der 2012 Sauerland als kleinen Bürgermeister karikiert hatte, um die Abwahlkampagne zu unterstützen.

"Eine Zeichnung hebt sich eben ab"

Nun haben seine Figuren und Bilder, die sich auf Duisburg beziehen, einen positiven Grund. Einen, den Tazl selbst bis vor kurzem gar nicht kannte: „Erst im Verlauf der letzten Wochen habe ich erfahren, dass Duisburg mal eine bundesweite Hochburg für Seifenkistenrennen war, und dass es eine richtige Kultur der Seifenkisten-Gestaltung mit ganz abgefahrenen Sachen gibt.“ Da sei seine Idee mit der fahrenden Badewanne noch harmlos, meint Tazl.

Aber ein Hingucker, wie auch das ganze Bild von den tollkühnen Männern in ihren rappelnden Kisten, das nun auf Plakatwänden und Litfaß-Säulen prangt. „Eine Zeichnung hebt sich eben ab. Und wenn ein Seifenkistenrennen nach 21 Jahren wiederbelebt werden soll, muss das entsprechende Plakat unter all den anderen auffallen“, sagt Tazl. Zudem sieht er eine Parallele zu seinem derzeitigen Job als Zeichner für das Yps-Magazin: „Ähnlich wie das Seifenkistenrennen in Duisburg hat Yps zehn Jahre in der Versenkung herumgedümpelt, bis es eine Neuauflage gab.“ An deren Erfolg ist Martin Tazl als Zeichner nun seit 2013 beteiligt. „Ich mag nun mal diesen Phönix aus der Asche-Effekt.“ Ach, ja? Auch wenn es den bei Adolf Sauerland gäbe? „Nee, bei Sauerland nicht“, sagt Tazl mit Nachdruck.

Kleine Anspielung auf die nächste Yps-Ausgabe

Obwohl .... Immerhin nimmt Tazl in seinen Yps-Geschichten mit Vorliebe Leute auf die spitze Feder, die sich gern mal daneben benehmen oder sonst wie im Mainstream von sich reden machen. „Es gilt immer abzuwägen, ob die in eine Geschichte passen oder nicht. Und da gibt es etwa den einen oder anderen Bischof hierzulande, der sich mit seinem Verhalten doch sehr dafür eignet“, kann sich Tazl eine kleine Anspielung auf die nächste Yps-Ausgabe nicht verkneifen, die am 28. August erscheint. Aber mehr verraten darf und will er nicht.

Das Duisburger Seifenkisten-Derby 2014

Am 1. Sparkassen Fun Cup, der am 6. September ausgetragen wird, können Einzelstarter und Mannschaften teilnehmen. Die Rennen am 7. September sind für ambitionierte Piloten, denn sie gelten als 1. Qualifikationslauf zur Deutschen Meisterschaft. Meldeschluss ist Montag, 1. September.

Anmeldeformular und weitere Informationen: www.seifenkisten-duisburg.de

Vielleicht begegnet ihm ja für künftige Geschichten der eine oder andere geeignete Zeitgenosse auch bei dem Seifenkisten-Derby, das am Samstag und Sonntag, 6. und 7. September, auf dem Alsumer Berg in Marxloh ausgetragen wird. Selbst will Tazl nicht in eine solche Klapperkiste steigen. „Aber wir werden wahrscheinlich hingehen und zusehen.“