Duisburg. Ein spekatakuläres Feuerwerk Freitagnacht als beliebter Höhepunkt und viel Trubel von Donnerstag bis Sonntag entlang der Hafen-Promenade: Duisburg feierte mit Zehntausenden Besuchern das 21. Ruhrorter Hafenfest – teils mit Schirm, weil es doch immer mal wieder regnete. Gute Laune und Spaß gab es dennoch überall.

Zehntausende Besucher trotzten den Regenschauern und pilgerten zum Hafenfest nach Ruhrort. Von Donnerstag bis Sonntag gab es dort mit Karussells, Live-Musik und Hafenrundfahrten viel zu entdecken und zu erleben. Rekordbesucherzahlen konnten nicht verzeichnet werden, doch die Organisatoren zeigten sich trotzdem zufrieden.

Die gedämpften Erwartungen seien bei der ungünstigen Wetterlage sogar übertroffen worden, sagt Bernhard Weber, stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Ruhrorter Hafenfest“. Das musiksynchrone Feuerwerk – das größte Pyrospektakel am Niederrhein – zog am Freitagabend wieder einmal die meisten Besucher an.

Drachenbootrennen begeisterte

Genaue Besucherzahlen kann Weber grundsätzlich nicht nennen, die lassen sich höchstens schätzen: „Es waren nicht so viele wie im vergangenen Jahr. Da war das Wetter aber auch bedeutend besser“, erklärt er. Vor allem an der Wasserseite sei jedoch mehr los gewesen, als man im Vorfeld erhofft hatte. Das Drachenbootrennen begeisterte die Besucher, sorgte für ordentlich Trubel auf der Hafenpromenade. Die Besucher schossen fleißig Fotos und feuerten die Paddler an.

Eine überraschender Besuchermagnet war in diesem Jahr das Ausstellungsschiff „Ostara“, das rekordverdächtige 1200 Gäste unter die Lupe nahmen. Auch Hafenrundfahrten waren gut gebucht.

Bands und Chor

Zentrum der Fete war die Schifferbörse. Vor der dortigen „Haniel-Bühne“ herrschte durchgehend reger Betrieb. Auch bei Regenschauern mussten die Bands nicht vor leeren Rängen spielen. Die Zuhörer behalfen sich mit Schirmen und jubelten, wenn die Sonne aufblitzte.

Ein anderes Bild bot sich teilweise vor der zweiten Bühne in der Nähe der gut besuchten Kirmes auf der Mühlenweide: Einige Bands spielten dort vor sehr wenigen Zuschauern. Dass die Bühnen in Konkurrenz zueinander stehen, findet Weber nicht: „Klar, die Haniel-Bühne ist meist besser besucht, aber wenn große Namen auf der anderen Bühne musizieren, dann ist es dort auch voll.“ Der Einkauf bekannter Musikgruppen werde aber immer schwieriger, was ein Umdenken erfordere: „Durch stärkere und veränderte Sicherheitsmaßnahmen steigen die Kosten, wir müssen dann woanders sparen. Die Standorte der Bühnen sind daher zu überdenken“, räumt Weber ein. Um Geld zu sparen, sorgte in diesem Jahr unter anderem der Hafenchor Ruhrort kostengünstig für leckeres Essen für Gäste und Künstler.

Schnelles Laufen zwischen den Regenschauern 

Daniel (18) und Freundin Lisa (17) laufen auf etwas wackeligen Beinen. Sie haben sich gerade auf dem Karussell „Magic Dance“ durchschütteln lassen. Eine lange Erholungsphase gönnen sie sich nicht. Es gibt einfach zu viel zu erleben beim Hafenfest in Ruhrort, das an fünf Tagen von Donnerstag bis Sonntag Zehntausende Menschen in den Stadtteil zog. „Wir holen uns schnell eine Bratwurst und schauen dann beim Drachenbootrennen zu“, sagt Daniel, greift Lisas Hand und schlendert die Mühlenweide entlang.

Die beiden sind nicht die einzigen, die kaum wissen, wo sie zuerst hingehen sollen. Action auf der Kirmes, Live-Musik vor zwei Bühnen – eine an der Schifferbörse, die andere nahe der Kirmes – und Spiel und Spaß an verschiedenen Ständen locken Besucher jeden Alters an. Ein weiterer Grund sich zu beeilen: Das Wetter. Immer wieder nieselt es oder es brechen gar starke Schauer aus.

Freudige Besucher

Rita Zwillnek ist am Samstag extra aus Essen gekommen – zum zweiten Mal. Am Abend zuvor hat sie das bunte Hafenfeuerwerk mit ihrem Mann bestaunt. „Wir kommen ursprünglich aus Duisburg, haben hier viele Freunde. Für so ein großes Fest kommen wir gerne mal vorbei“, sagt die 43-Jährige. „Ich höre gerne Live-Musik und schaue mir den Hafen an. Ich mag Ruhrort allgemeinem sehr gerne.“ Ihr Mann Ralf (50) will unbedingt einen Abstecher ins Binnenschifffahrtsmuseum machen. „Da war ich schon lange nicht mehr“, sagt er. Zunächst stoßen die Zwillneks mit einem kühlen Bierchen mit ihren Freunden an.

Am Sonntag lockt dann eine Freiluft-Galerie am Neumarkt viele Besucher ein weiteres Mal nach Ruhrort. 36 Künstler aus der Umgebung verzücken mit abwechslungsreichen Werken. Viele schlendern entspannt an den Ständen vorbei und begutachten die Kunstwerke. So auch Ingrid Weller: „Ich komme aus Ruhrort und hatte es daher nicht so weit“, sagt sie lachend. „Ich interessiere mich für Kunst, finde die Szene in Ruhrort spannend“. Sie kauft allerdings nichts, sondern genießt den Spaziergang vorbei an den vielen Stilrichtungen. Am Mittag will sie wieder kommen, dann, wenn „ihr Stadtteil wieder vor den Bühnen zu Musik tanzt.