Duisburg. Durchatmen bei Peter van Eck. Der Experte vom Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die britische Bombe an der A59 in Duisburg erfolgreich entschärft. Alle Sperren werden jetzt wieder aufgehoben. Auch die Autobahn A59 ist wieder für den Verkehr freigegeben. Die Entschärfung hat 47 Minuten gedauert.
Am Mittwochvormittag hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst die britische Fünf-Zentner-Bombe mit einem Aufschlagzünder gefunden. Entdeckt wurde der Blindgänger bei Luftbildauswertungen an der A59 in Untermeiderich.
Die britische Fliegerbombe wurde in sechs Metern Tiefe auf der A 59-Baustelle gefunden und lag im Bereich der Auf- und Abfahrt an der Bürgermeister-Pütz-Straße.
Die Bombe musste noch am Mittwoch entschärft werden. Glücklicherweise handelte es sich nur um eine "kleine" Fliegerbombe, die hier gefunden wurde, denn sonst wären die Sicherheitsvorkehrungen weitaus größer ausgefallen, so Stadtsprecher Peter Hilbrands. Im dicht besiedelten Sicherheitsbereich (500 Meter Umkreis um den Fundort) wohnen nämlich nicht nur mehr als 4300 Menschen, auch ein Teil des Herzzentrums Kaiser-Wilhelm-Krankenhaus ist betroffen. Geräumt werden musste die Klinik jedoch nicht.
Außerdem in der Sicherheitszone: ein Jugendzentrum sowie ein Betriebshof der Wirtschaftsbetriebe Duisburg.
Trotzdem dauerte die Entschärfung der Bombe dieses mal länger als sonst. "Ein Grund dafür könnte sein, dass es sich bei der Bombe um ein britisches Fabrikat gehandelt hat", erklärte Hilbrands. Diese seien schwieriger zu handhaben.
Sirenen heulen wenn die Bombe entschärft ist
Bis 19 Uhr frei sein musste auch der Evakuierungsbereich im 250-Meter-Umkreis. Hier leben laut Informationen der Stadt 1618 Menschen. Sie konnten während der Entschärfung im Gemeindesaal von St. Michael an der Von-der-Mark-Straße 70 unterkommen. 125 Personen haben davon auch Gebrauch gemacht.
Siebter Blindgängerfund im laufenden Jahr
Dass auf der Großbaustelle Berliner Brücke Blindgänger zu finden sind, damit hatte man bei Straßen NRW und der Stadtverwaltung bereits gerechnet. Aber noch lief es recht glimpflich. Bis jetzt gab es 13 Verdachtspunkte, von denen nur noch einer überprüft werden müsse, so Peter Hilbrands, Sprecher der Stadtverwaltung.
Dennoch ist er sicher: "Die heutige Bombe wird vermutlich nicht die letzte sein." Die Punkte, die die Luftbildauswerter benannt haben, wurden nach und nach - je nach Fortschritt der Arbeiten auf der Baustelle - überprüft. "Hätte man dies im Vorfeld gemacht, hätte dafür die A59 gesperrt werden müssen", so Hilbrands weiter.
Gerade einmal eine Woche ist es her, dass in der Stadt ein Blindgänger gefunden wurde. Auch vergangenen Mittwoch hatten die Fachleute der Luftbildauswertung bei der Bezirksregierung Alarm geschlagen. Bei den Sondierungsbohrungen am Ruhrdeich in Kaßlerfeld wurde tatsächlich eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe gefunden, die noch am Abend entschärft wurde. Dafür musste unter anderem auch die A 40 gesperrt werden. Der heutige Fund ist Blindgänger Nummer sieben, der in diesem Jahr in Duisburg entdeckt wurde.
Die Auswirkungen der Sperrung auf den Nahverkehr
Die DVG war mit den Buslinien 925, 906 und 907 sowie den U-Bahnlinien 903 und U79 betroffen:
So musste zum Beispiel der U-Bahnhof "Auf dem Damm" ab 19 Uhr gesperrt werden, weil er in der Sicherheitszone liegt. Die Bahnlinien 903 und U79 sind bis etwa 19.50 Uhr ohne Halt an diesem Bahnhof durchfahren. Ab ca. 19.50 Uhr musste der Straßenbahnverkehr vorübergehend eingestellt werden. Die Linien 903 und U79 wurden zwischen den Haltestellen "Duissern" und "Meiderich Bahnhof" getrennt. Auf dem Streckenabschnitt zwischen "Duissern" und "Meiderich Bahnhof" wurden Busse als Ersatzverkehr eingesetzt. Die Haltestellen auf dieser Strecke konnten von den Bussen aber nicht planmäßig angefahren werden, meldet die DVG.
Ausfallende Haltestellen
Die Buslinien 906, 907 und 925 mussten die Sicherheitszone großräumig umfahren und wurden umgeleitet. (mawo/sat)