Duisburg. . Als Beitrag zum 36. Kulturfestival Akzente vom 6. bis 22. März 2015 setzten die Veranstalter auf die Mitwirkung der Bürger. Uwe Gerste: „Wir lassen uns überraschen.“

Mit dem Motto „Heimat“, das so viele Färbungen und Facetten hat, gehen die 36. Duisburger Akzente am 6. März 2015 an den Start. Nach der Akzente-Pause von 2013 und dem Verzicht auf die Eröffnungsfeier des Kulturfestivals in diesem Jahr, gibt es im kommenden wieder einen offiziellen Startschuss. Die Eröffnungsfeier soll in der Gebläsehalle im Landschaftspark Nord laufen. Jennifer Wigham und Jens Kerbel, die die Akzente schon in den vergangen Jahren mit ihren Theater-Produktionen bereichert habe, gestalten zur Eröffnung eine Performance.

Eröffnungsfeier in der Gebläsehalle

Auch andere Vertreter der freien Szene in Duisburg beteiligen sich an der Konzeption, so Ute Schramke vom Festivalbüro. Eingebunden seien etwa der Medienbunker Marxloh und Annegret Keller-Stegemann, die unter anderem das Musikprojekt „Bahtalo – Hoffnung und Freude“ zur Integration von Roma-Familien angestoßen hat.

Das Festivalbüro ruft gemeinsam mit der WAZ die Duisburger dazu auf, sich ebenfalls zu beteiligen. Gefragt sind ihre Gedanken zum Thema „Heimat“. Für die Aktion wird mit 10 000 Postkarten geworben, die ein Foto des „Ruhrgebiets-Fotografen“ Manfred Vollmer vom Straßenschild „Heimat – 12-1“ zeigt – übrigens nicht in Duisburg aufgenommen sondern in Gelsenkirchen, in der Heimat Ruhrgebiet eben. Vollmer hat ganz bewusst nicht das „saubere“ Schild am anderen Ende der Straße ausgewählt. „Ohne das Grün im Hintergrund und auf dem Schild hätte es nicht halb so viel Pfiff und Witz“, sagt Vollmer. Ein vielfarbiger Begriff eben – und für viele ist ja auch die Ruhrgebiets-Heimat grün.

Alice Schwarzer stellte 2012 im Rahmen der Duisburger Akzente ihr neues Buch vor.
Alice Schwarzer stellte 2012 im Rahmen der Duisburger Akzente ihr neues Buch vor. © Ulla Michels

Auf der Rückseite der Karte heißt es: „Schreiben Sie uns Ihre persönlichen Gedanken, kleine Geschichten und Vorstellungen sowie Wünsche zum Thema Heimat für die Gestaltung des Kulturprogramms.“ Die Beiträge – denkbar seien auch Fotos – können dann per Postkarte oder Mail (festivalbuero@duisburg-marketing.de) eingeschickt werden. Einsendeschluss ist der 30. September, zu gewinnen ist ein Abonnement für zwei Personen fürs Theater Duisburg. „Diese Anregungen sollen sowohl in die Theater-Performance aufgenommen werden als auch als Zitate im Programm auftauchen“, sagt Ute Schramke. Eine Auswahl der Beiträge wird auch in dieser Zeitung veröffentlicht.

Veranstalter lassen sich überraschen

„Wir sind hochgradig gespannt und lassen uns überraschen“, so Marketing-Chef Uwe Gerste. Ihn fasziniert die „Vielschichtigkeit des Begriffs“, der biografische, kulturelle und soziale Perspektiven habe: „Wo fühle ich mich heimisch?“ Dass sich im 19. Jahrhundert „Heimatvereine“ gründeten, hatte bereits mit Zuwanderung zu tun. Das Spektrum des Begriffs reicht von Krieg und Vertreibung bis hin zur Idylle des Heimatfilms.

Die Postkarten werden unter anderem beim Sommerkino im Landschaftspark verteilt und ausgelegt im Ruhr-Visitorcenter sowie in den städtischen Kultureinrichtungen.

Die Ausstellung „Mein Revier ist das Revier“ mit Fotografien von Manfred Vollmer ist zur Zeit im Kultur- und Stadthistorischen Museum im Innenhafen zu sehen.