Duisburg. . Bislang unbekannte Täter haben bei fünf Einbrüchen beim Technischen Hilfswerk in Duisburg-Buchholz aus Großfahrzeugen wichtige Rettungsmittel und Hunderte Liter Kraftstoff gestohlen. Nicht nur THW-Ortsbeauftragter Peter Bunczek ärgert sich über die Dreistigkeit der Diebe.
Der Ortsverband Duisburg des Technischen Hilfswerks (THW) ist in den vergangenen Monaten fünfmal von Einbrechern heimgesucht worden. Die Täter erbeuteten neben Kraftstoff auch Kettensägen, Aufbruchhämmer sowie andere Werkzeuge, die für alle Einsätze unentbehrlich sind. „Was müssen das für Leute sein, die Rettungsmittel stehlen. . .“, sagt Peter Bunczek kopfschüttelnd. Und der THW-Ortsbeauftragte braucht diesen Satz gar nicht zu beenden, um seine Fassungslosigkeit und Verbitterung zum Ausdruck zu bringen.
Die Diebe kamen immer in der Nacht. Eine Ursache dafür ist der Standort der hiesigen Ortsgruppe, liegt dieser doch etwas abgelegen in einem Industriegebiet an der Sternstraße in Buchholz – nur wenige Meter von der Bahntrasse und der A 59 entfernt. Erstmals schlugen die Einbrecher im Januar 2014 zu. Es folgten bis Ende Mai vier weitere Taten. Ziele waren stets die Großfahrzeuge – wie der Kipper, der Lkw mit Ladekran oder der MZKW. Letzterer ist ein Riesen-Lkw mit langer Ladefläche.
Tore zu niedrig für neue Fahrzeuge
Das Problem: Wegen seiner üppigen Ausmaße passen die zwei Exemplare dieses MZKW nicht in die abschließbaren Hallen, in denen der insgesamt 22 Fahrzeuge umfassende Fuhrpark des THW untergebracht ist. Deshalb standen diese beide Giganten auch über Nacht stets draußen. Genauer gesagt: auf dem Übungs- und Ausbildungsgelände, das einen Großteil des THW-Areals einnimmt. Obwohl dieses umzäunt ist, drangen die Einbrecher dort ein, brachen Metalltore auf und knackten die Tankschlösser, um den Diesel-Kraftstoff abzuzapfen. „Da sind wir pro Fahrzeug schnell bei 300 Liter“, sagt Björn Rodeike, einer der Zugführer beim Duisburger THW.
Doch mit dem Sprit begnügten sich die Diebe nicht. Sie kletterten aufs Fahrzeug, schnitten die Planen der Ladefläche auf, um an oben aufgezählte Werkzeuge heranzukommen. „Der Schaden, der uns durch die Beschädigungen entstanden ist, liegt deutlich über dem materiellen Wert des Diebesguts“, stellt Ortsbeauftragter Bunczek klar. Er und Zugführer Rodeike beziffern die bisherige Schadenssumme auf 10.000 bis 15.000 Euro. Mindestens.
Polizei fährt auf THW-Areal verstärkt Streife
Und wie reagiert man auf solch eine frustrierende Einbruchsserie? „Die Polizei fährt hier inzwischen verstärkt Streife. Und wir installieren gerade eine Video-Überwachungsanlage“, so Ortsbeauftragter Bunczek. Die wichtigste Investition ist aber eine Renovierung der fast 50 Jahre alten Hallen. Durch neue, höhere Tore könnte die Durchfahrtshöhe auf das Niveau angehoben werden, dass die heutigen modernen Großfahrzeuge allesamt erfordern. Diese Maßnahme sei beantragt und angestoßen, bis zur Fertigstellung dürfte es aber bis 2015 dauern, so Bunczek.
Und noch etwas hat der THW seit dem letzten Einbruch verändert: Die Wagen, die draußen stehen, sind nur noch minimal mit Sprit befüllt. Gut gegen den Diebstahl, schlecht bei Einsätzen. „Denn jetzt müssen wir immer erst volltanken, bevor wir rausfahren“, sagt Bunczek.