Duisburg. Prorektor Bosbach ist mit „Funktionalität“ und „Ästhetik“ des Millionen-Neubaus zufrieden. Studenten müssen sich hingegen erst noch an das neue Gebäude gewöhnen: Sie bemängeln die Farblosigkeit und dass es zu kühl ist.

Ende Juni hat die Universität Duisburg-Essen das neue Hörsaalzentrum an der Lotharstraße feierlich eröffnet. Das Rektorat ist begeistert. Bei den Studenten hält sich die Freude über den neuen Hörsaal dagegen in Grenzen.

Lange Zeit hatte die Universität mit enormen Platzproblemen zu kämpfen. Fast 40.000 Studenten sind dort mittlerweile eingeschrieben – Tendenz steigend. Um dieser Menge Herr zu werden, wurden Kinosäle gemietet, um übergangsweise dort Vorlesungen abzuhalten. Das neue Hörsaalzen­trum am Campus Duisburg bietet rund 1050 wissbegierigen Nachwuchs-Wissenschaftlern Platz.

Neubau mit zwei Hörsälen

Der Neubau mit zwei Hörsälen sei „ein lang gehegter Wunsch“, erzählt Prorektor Prof. Dr. Franz Bosbach. Sehr zufrieden sei er, „da das Zentrum neben einer vollfunktionalen, hochwertigen Ausstattung auch eine ansprechende Ästhetik besitzt“. Er rechne damit, dass die Raumproblematik demnach sehr wahrscheinlich gelöst ist und nicht mehr auf Kinos zurückgegriffen werden muss. Die Mehrheit der Studenten hat das neue Gebäude allerdings noch nicht von innen gesehen. Erst kommendes Semester wird die Universität das Gebäude voll ausnutzen.

Doch über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Diejenigen, die es bereits begutachtet haben, sind wenig euphorisch. So seien die neuen Hörsäle zwar schöner und moderner als die anderen, jedoch auch „recht kühl und unpersönlich“, meint Kevin Beuer. Der 25-Jährige studiert BWL. „Die Wände hätten ein wenig Farbe vertragen können. Und ich wage zu behaupten, dass es immer noch zu wenig Plätze gibt.“ Derselben Meinung ist auch eine 25-jährige Soziologie-Studentin: „Ich finde es ganz schön schrecklich. Die Wände sind aus Sichtbeton und es gibt keine Fenster“. Zudem sei es „eisigkalt“, so dass sie auch im Sommer für die Vorlesungen extra einen Pullover mitbringen müsse. Neben der ganzen Kritik lobt eine 23-jährige BWL-Studentin, die „gute Akustik und die schönen Sitzgelegenheiten“.

Noch keine Rückmeldungen von Studenten erhalten

Franz Bosbach selbst habe noch keine Rückmeldungen von Studenten erhalten. Der Bau habe sich aber gelohnt, findet er. Zwar hat er circa 10,3 Millionen Euro gekostet, doch die Universität trug lediglich einen kleinen Teil der Kosten, da sie nur als Mieter auftritt. Auch wenn nun Miete an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW gezahlt werden müsse, werde sich das Projekt finanziell doch rechnen, betont der Prorektor. Denn die Miete für Kinosäle werde künftig eingespart. Zudem sei es entlastend, sowohl neue Räume für Veranstaltungen als auch für Klausuren zu haben. Bosbach betont, sehr dankbar für das Zentrum zu sein.

Ob das die Studenten demnächst auch sein werden, wird sich allerdings nächstes Semester zeigen.

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Der Platz zwischen den Keksdosen am Duisburger Campus der Uni Duisburg-Essen ist ein Treffpunkt zwischen den Vorlesungen.
Der Platz zwischen den Keksdosen am Duisburger Campus der Uni Duisburg-Essen ist ein Treffpunkt zwischen den Vorlesungen. © Christoph Husemeyer / WNM
Die
Die "Keksdosen" genannten Gebäude sind das Markenzeichen der Uni Duisburg. © Hans Blossey
Der Eingang der Universitätsbibliothek.
Der Eingang der Universitätsbibliothek. © Christoph Husemeyer / WNM
Studenten an Computerarbeitsplätzen in der Bibliothek.
Studenten an Computerarbeitsplätzen in der Bibliothek. © Christoph Husemeyer / WNM
Zahlreiche Computerarbeitsplätze stehen dem akademischen Nachwuchs zur Verfügung.
Zahlreiche Computerarbeitsplätze stehen dem akademischen Nachwuchs zur Verfügung. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Lehrbuchsammlung im Untergeschoss des Bibliotheksgebäudes.
Die Lehrbuchsammlung im Untergeschoss des Bibliotheksgebäudes. © Christoph Husemeyer / WNM
Die oberen Stockwerke der Bibliothek.
Die oberen Stockwerke der Bibliothek. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Lehrbuchsammlung im Untergeschoss des Bibliotheksgebäudes.
Die Lehrbuchsammlung im Untergeschoss des Bibliotheksgebäudes. © Christoph Husemeyer / WNM
Ein Notausgangsschild in der Bibliothek weist den Weg nach draußen.
Ein Notausgangsschild in der Bibliothek weist den Weg nach draußen. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Schließfächer im Eingangsbereich der Bibliothek.
Die Schließfächer im Eingangsbereich der Bibliothek. © Christoph Husemeyer / WNM
Der Eingangsbereich der Bibliothek mit Schleuse.
Der Eingangsbereich der Bibliothek mit Schleuse. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Ausleihtheke für Bücher.
Die Ausleihtheke für Bücher. © Christoph Husemeyer / WNM
Hier wird die ausgeliehene Literatur mit einem Scanner verbucht.
Hier wird die ausgeliehene Literatur mit einem Scanner verbucht. © Christoph Husemeyer / WNM
Der Eingang zum MM-Gebäude, wo sich unter anderem die Mensa befindet.
Der Eingang zum MM-Gebäude, wo sich unter anderem die Mensa befindet. © Christoph Husemeyer / WNM
Das Cafe Chaos von außen - derzeit wird es renoviert.
Das Cafe Chaos von außen - derzeit wird es renoviert. © Christoph Husemeyer / WNM
Umbauarbeiten im Cafe Chaos.
Umbauarbeiten im Cafe Chaos. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Hauptmensa der Uni Duisburg-Essen auf dem Campus Duisburg.
Die Hauptmensa der Uni Duisburg-Essen auf dem Campus Duisburg. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Besteck- und Essensausgabe.
Die Besteck- und Essensausgabe. © Christoph Husemeyer / WNM
Beilagenbüfett in der Essensausgabe.
Beilagenbüfett in der Essensausgabe. © Christoph Husemeyer / WNM
Das Salatbüfett in der Hauptmensa.
Das Salatbüfett in der Hauptmensa. © Christoph Husemeyer / WNM
Das Salatbüfett in der Hauptmensa.
Das Salatbüfett in der Hauptmensa. © Christoph Husemeyer / WNM
Essenstabletts in der Warteschlange an der Kasse.
Essenstabletts in der Warteschlange an der Kasse. © Christoph Husemeyer / WNM
Kassiererin Christine Albrecht an ihrem Arbeitsplatz in der Unimensa.
Kassiererin Christine Albrecht an ihrem Arbeitsplatz in der Unimensa. © Lene-Lotte Burkhard/ WAZ FotoPool
Die Studenten nehmen ihr Essen in zwei Sälen zu sich.
Die Studenten nehmen ihr Essen in zwei Sälen zu sich. © Christoph Husemeyer / WNM
Der Eingangsbereich des u-cafés.
Der Eingangsbereich des u-cafés. © Christoph Husemeyer / WNM
Gäste im Außenbereich des u-cafés.
Gäste im Außenbereich des u-cafés. © Christoph Husemeyer / WNM
Gäste im Außenbereich des u-cafés.
Gäste im Außenbereich des u-cafés. © Christoph Husemeyer / WNM
Der Arbeitsbereich hinter der Theke im u-café.
Der Arbeitsbereich hinter der Theke im u-café. © Christoph Husemeyer / WNM
Im nahegelegenen Aldi Supermarkt am Sternbuschweg kaufen viele Studenten zwischendurch ein.
Im nahegelegenen Aldi Supermarkt am Sternbuschweg kaufen viele Studenten zwischendurch ein. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Kultkneipe Finkenkrug ist abends eine Anlaufstelle für viele Studenten.
Die Kultkneipe Finkenkrug ist abends eine Anlaufstelle für viele Studenten. © Christoph Husemeyer / WNM
Schankraum und Theke im Finkenkrug.
Schankraum und Theke im Finkenkrug. © Christoph Husemeyer / WNM
Gäste im Biergarten des Finkenkrugs.
Gäste im Biergarten des Finkenkrugs. © Christoph Husemeyer / WNM
Ein möglicher Weg zur Uni: Die S-Bahn-Linie 901.
Ein möglicher Weg zur Uni: Die S-Bahn-Linie 901. © Christoph Husemeyer / WNM
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