Duisburg. Kaum ist die Stadt Duisburg Mehrheitseigentümer, schießen die Kosten nach oben: Die Veranstalter der Reihe „Ultraschall“ verkünden nach sechs Monaten den Ausstieg aus dem „Vertragspoker“. Die Drittvermietung des Stadions hatte schon zuvor für Zwist zwischen dem MSV und den Stadionbesitzern gesorgt.
Die Veranstalter der beliebten Partyreihe „Ultraschall“ haben immer wieder Pech mit ihren auserwählten Räumlichkeiten. Schon mehrfach hat die Party in den vergangenen Jahren die Location gewechselt, jetzt droht ihr nach zwei Jahren erneut ein Zwangswechsel. Wie die Veranstalter Jens Thiem und DJ Eric Smax gestern mitteilten, muss die Ultraschall-Reihe die MSV-Arena wieder verlassen: Nach sechs Monaten „Vertragspoker“ sei man gestern von massiv erhöhten Mietforderungen für den Business-Bereich überrascht worden. „Bei einer Verdoppelung der Beträge sind wir gezwungen auszusteigen“, erklärten die Beiden gestern. „Durch den Betreiberwechsel ändern sich anscheinend erheblich die Voraussetzungen zur Anmietung der Räumlichkeiten.“
Neuer Mehrheitseigentümer des Stadions ist seit kurzem bekanntlich die Stadt Duisburg. Doch die war gar nicht beteiligt, wie eine Sprecherin gestern erklärte: „Es handelt sich bei der Arena um eine rein finanzielle Beteiligung, für geschäftliche Angelegenheiten dieser Art ist ausschließlich der MSV zuständig.“
"Weit entfernt von einem neuen Mietvertrag"
Beim MSV hatte Geschäftsführer Peter Mohnhaupt gestern Morgen das Gespräch mit den Partyveranstaltern geführt. „Es war ein erstes Gespräch, bei denen erste Eckpunkte benannt wurden. Aber wir waren weit entfernt von einem neuen Mietvertrag“, sagt Mohnhaupt. Der alte Vertrag war im Mai ausgelaufen. Im September sollte nach der Sommerpause die nächste Party im Business-Bereich stattfinden.
„Wir konnten die Gespräche auch nicht viel früher führen, da wir ohnehin erst die Spieltagsplanung abwarten mussten“, sagt Mohnhaupt. Zu den Konditionen und Vertragsinhalten will er sich aus Prinzip nicht äußern. „Aber dass wir verstärkt auf die Wirtschaftlichkeit achten müssen, ist kein Geheimnis. Schließlich sind auch die Ticketpreise sowie die Mieten für die Logen gestiegen.“ Die Partys seien bisher immer organisatorisch gut und reibungslos gelaufen, betont der MSV-Geschäftsführer: „Für mich sind in der Sache längst nicht alle Türen zugeschlagen.“
Suche nach neuen Partyräumen laufen bereits
Die Drittvermietung der Arena-Räume war schon immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits lassen sich mit externen Veranstaltungen außerhalb des Fußball-Spielbetriebs mehr Einnahmen erwirtschaften. Andererseits gab es zuletzt deutlichen Knatsch zwischen den Alt-Gesellschaftern des Stadions und der MSV-Profiabteilung. Denn meist sei die Drittvermietung an den Gesellschaftern vorbeigelaufen: Als der MSV mit einem Konzertveranstalter eine Absichtserklärung geschlossen hatte, musste diese später nach einigem Wirbel wieder aufgelöst werden.
Für die Ultraschall-Veranstalter ist das Abenteuer MSV-Arena aber offenbar beendet - trotz ihrer Zuneigung zum Verein. Denn die Suche nach neuen Partyräumen läuft bereits, so Eric Smax: „Wir kommen zeitnah wieder.“