Duisburg. Drogen und Dealgeld waren in einem Spielautomaten versteckt, es gab eine Festnahme sowie fünf Ingewahrsamnahmen, eine Gaststätte wurde sofort geschlossen – das war die Bilanz der Razzia, die die Duisburger Polizei am Freitagabend in Marxloh und Laar durchführte.
Durch diesen grünen Riegel kann niemand entkommen. Kräfte der Hundertschaft haben eine Kette um das Haus an der Kaiser-Wilhelm-Straße in Marxloh gebildet. Rund ein Dutzend junger Männer steht eingekreist vor der Tür, beäugt von mindestens 200 Schaulustigen aus der unmittelbaren Nachbarschaft, die sich den Großeinsatz aus nächster Nähe anschauen wollen. Einige Beamte starten im Inneren der Gaststätte, die im Erdgeschoss liegt, mit ihrer Durchsuchung. Die Polizei-Razzia in Marxloh, sie hat begonnen.
Freitagabend, 21 Uhr. Zeitgleich nehmen addiert rund 100 Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt zwei Treffpunkte einer Gang aus dem Rockermilieu unter die Lupe – besagten in Marxloh sowie einen in Laar neben der Kirche an der Friedrich-Ebert-Straße.
Drogen waren in Spielautomaten versteckt
Es gibt 47 Personenüberprüfungen, sechs Männer können den United Tribuns zugeordnet werden – eine Gruppierung, die sich laut Polizei erst seit kurzem in Duisburg angesiedelt hat und in der Türsteher- sowie im Drogenszene mitmischt.
Die Bilanz: Ein Mann wird wegen Drogenbesitzes und Verdacht auf Handydiebstahl festgenommen, vier weitere müssen zur Identitätsfeststellung mit ins Polizeipräsidium. Wegen der Missachtung eines Platzverweises kommt ein weiterer Mann ins Gewahrsam. In Marxloh finden die Ermittler unter der Theke der Gaststätte 24 in Alufolie verpackte Tabletten. Der Drogenspürhund hatte bei der Durchsuchung angeschlagen. Auch in Laar wurden laut Polizeisprecher Ramon van der Maat Drogen (zum Verkauf fertiggestellte Joints) sowie Dealergeld gefunden. Diese waren im Inneren von Spielautomaten versteckt. Alles wurde sichergestellt.
Die Gaststätte in Marxloh wurde mit sofortiger Wirkung geschlossen – wegen mehrerer Verstöße gegen das Gaststättengesetz. „Es wurden zahlreiche Auflagen nicht eingehalten“, so Clemens Fahl, Leiter des Sonderaußendienstes im Ordnungsamt. „Bis mindestens Montag ist der Laden erst einmal dicht.“
Ein Großeinsatz dieser Art sei schon lange vonnöten gewesen, sagte eine Anwohnerin in Laar, die namentlich nicht genannt werden wollte. Aus Furcht und Sorge. „Die Polizei müsste viel regelmäßiger hier kontrollieren. Die jungen Männer schaffen auf den Straßen eine bedrohliche Atmosphäre. Man muss aufpassen, dass nicht der ganze Stadtteil kippt. Da ist auch die Stadt Duisburg gefragt“, so die Frau.
Ein Großeinsatz dieser Art sei nur dank der Unterstützung der Kräfte der Einsatzhundertschaft möglich, so Rolf Lascheit, Polizeioberrat und Leiter der Inspektion Nord. „Natürlich würde ich es mir wünschen, wenn uns diese Kräfte öfter zur Verfügung stünden.“ Doch auch ohne die Hundertschaft behielten die Duisburger Beamten die Situation dort stets im Blick.