Mats hat’s – Duisburg jubelt nach dem Sieg im Viertelfinale
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Duisburg. . Deutschland siegt, Duisburg jubelt: Nach dem 1:0 über Frankreich und den dadurch perfekt gemachten Einzug ins WM-Halbfinale feierten Zehntausende in Biergärten, beim Public Viewing oder auf den Straßen. Ein Autokorso brachte den City-Verkehr zum Erliegen.
Aus, aus, aus. Das Spiel ist aus. Zeit für die Explosion der Gefühle. Die einen fallen sich lachend in die Arme, andere müssen nach der immensen inneren Anspannung erst einmal kräftig durchpusten. Die deutsche Fußball-Elite-Elf hat gesiegt. Und gefühlt feiert die ganze Stadt mit.
Zehntausende Fans von Walsum bis Rahm, von Rumeln bis Duissern schreien nach dem 1:0 über Frankreich ihre Freude und Erleichterung heraus – beim Public Viewing, in Biergärten oder daheim vorm Fernseher. Zusammen zittern. Zusammen aufatmen. Zusammen im WM-Halbfinale. Dem Torschützen Hummels sei Dank. Mats hat’s – und Duisburg jubelt.
Direkt nach dem Schlusspfiff setzt sich die Kolonne der Dauerhuper in Bewegung. Kurz darauf geht auf der Friedrich-Wilhelm-Straße in der City nichts mehr. Ein Autocorso von nicht enden wollender Länge dreht auf dem Asphalt seine Runden. Überall ist Lachen. Überall ist etwas in Schwarz-Rot-Gold. Überall ist die Lust zu spüren, dass diese von Pferdestärken getriebene Partynacht nicht enden möge. „Super Deutschland, olé, olé“, lautet der Top-Hit aus den Kehlen der Karawanenmitglieder.
Biergarten im „Steinbruch“ proppenvoll beim Public Viewing
Rückblick, zwei Stunden zuvor: Im Café Steinbruch am südlichen Ende der Lotharstraße in Neudorf ist die Open-air-Terrasse proppenvoll Viele der weit über 200 „Schlaaand“-Anhänger und -Sänger tragen Trikot. Sabine Drzisga hat ihr blondes Haupt mit einer schwarz-rot-goldenen Girlande gekränzt, wie ihre Freundin Simone Eberhart trägt sie zudem die mit Kosmetikstift aufgetragene Fahne auf der Wange. „Ich war bei der EM 2008 zum ersten Mal hier im Biergarten“, sagt Simone Eberhart. „Hier herrscht immer die beste Stimmung.“
Fan-Jubel in Duisburg
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Beim Blick auf die Aufstellung vermisst die Neudorferin allerdings den bisherigen Abwehrchef Per Mertesacker. „Den hätte ich gern gesehen.“ Sabine Drzisga schätzt das Rudelgucken unter freiem Himmel. „Und ich hab es von hier nicht so weit bis nach Hause“, sagt die Wedauerin.
Beide schicken einen Stoßseufzer der Erleichterung gen Himmel, als auf der Riesenleinwand zu sehen ist, wie der Franzose Benzema die erste dicke Chance versemmelt. Kurz darauf reißt es alle von den Bierzeltgarnituren. Hummels trifft per Kopf. Die ersten Drinks werden verschüttet. Der Führungstreffer fordert seinen flüssigen Tribut.
Zigaretten als Nervennahrung in Halbzeit zwei
In diesem „Steinbruch“ müssen die Kellner wie der Berserker malochen. Die Schwüle lässt Schweinis Anfeurer schwitzen. Der Durst wird ebenso zügig wie zuverlässig gestillt. Mit einem Bier auf den Stimmbändern singt es sich besser.
In Halbzeit zwei dominiert nur noch die Nervosität. Es wird merklich ruhiger. Zigaretten sind für viele die letzte Nervennahrung. Dann ist es überstanden. Und der Jubel im Biergarten ist beim Schlusspfiff noch lauter als beim 1:0. Stephan (29) trägt das Trikot von Matchwinner Hummels. Dieser Name ziert auch sein BVB-Fanshirt. Mit seinen Freunden zieht er schnell los. Die Party auf Duisburgs Straßen ruft.
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