Duisburg. Gegen Algerien gingen in der Pause 165.000 Duisburger aufs Klo. Am Freitag drücken 360 Franzosen in der Stadt dem deutschen Gegner die Daumen und die größte Duisburger „WM-Kolonie“ der Viertelfinal-Teilnehmer sind übrigens die Niederlande. Fakten rund um die Fußball-WM in Duisburg.
Die Fußball-WM in Brasilien wirkt sich nachhaltig auf die Infrastruktur in Duisburg aus. Die Stadtwerke zum Beispiel können das Verhalten der Fans am Energieverbrauch erkennen. Denn vom Fernseher entfernen sich die meisten nur in der Halbzeitpause oder nach dem Abpfiff: So steigt der Stromverbrauch merklich an, weil in vielen Küchen dann gleichzeitig der Kühlschrank geöffnet wird.
Und auch der Wasserdruck im Netz sinkt spürbar ab, weil viele sich den Gang zu Toilette bis zur Pause verkneifen. Vor dem Viertelfinale heute Abend gegen Frankreich haben die Stadtwerke einmal nachgerechnet: Beim WM-Achtelfinale der Deutschen Elf gegen Algerien ist in der Halbzeit rund 60 Prozent mehr Wasser verbraucht worden als sonst um diese Uhrzeit. Das sind insgesamt 1150 Kubikmeter oder besser gesagt 165.000 Toilettenspülungen.
Dass so viele Duisburger gleichzeitig auf die Spültaste drücken, stellt die Stadtwerke vor keine Probleme: Solche Fälle sichert der Hochbehälter auf dem Försterberg in Neudorf ab. Der fasst 62 Millionen Liter, womit sich 125 Schwimmbecken füllen ließen. Die Freibäder werden heute ab 18 Uhr aber wohl trotz des guten Wetters menschenleer sein.
Das größte Public Viewing der Stadt mit Platz für 3500 Fans steigt wieder auf der 20qm-Leinwand auf dem Delta-Parkplatz in Hamborn (Einlass ab 16 Uhr, Mindestverzehr 6 Euro). Rudelgucken für bis zu 480 Besucher bietet wie gewohnt auch das Hotel Sittardsberg (Einlass ab 17 Uhr).
Die größte Duisburger „WM-Kolonie“ der Viertelfinal-Teilnehmer ist übrigens die Niederlande: 1535 von ihnen haben in Duisburg ihren festen Wohnsitz. Danach folgt bereits das WM-Gastgeberland: 199 Duisburger haben einen brasilianischen Pass, knapp dahinter liegt Belgien (196). Die Argentinier in Duisburg (13) bekommen gerade noch so eine Fußballmannschaft zusammen, aus Kolumbien listet die Meldebehörde 35 Einwohner auf. Das „kleine“ Costa Rica ist in Duisburg übrigens mit genau einem Einwohner in Duisburg vertreten. Die 360 Duisburger mit französischen Pass werden wohl heute Abend dem deutschen Gegner die Daumen drücken.