Duisburg. . Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien trifft Deutschland auf Frankreich. Im Vorfeld führte die Redaktion ein überaus amüsantes Gespräch mit Marie-Christine Schwitzgöbel. Die im südfranzösischen Arles geborene Duisburger VHS-Dozentin tippt 2:1 für die Équipe Tricolore. Mon dieu!
Man könnte Marie-Christine Schwitzgöbel stundenlang zuhören und mit ihr über Gott und die Welt plaudern. Schon allein wegen ihres herrlichen französischen Akzents, den sich die in Arles geborene Duisburger VHS-Dozentin auch nach vielen Jahren in Deutschland bewahrt hat. Doch weil ihre heiß geliebten Franzosen im WM-Viertelfinale auf Jogis Jungs treffen, geht’s natürlich in erster Linie um den Fußball-Klassiker. Und da ist Madame Schwitzgöbel außerordentlich gut im Bilde.
Allerdings müsse sie ihren werten Gatten Christian immer überreden, die WM-Spiele zu schauen. „Ich glaube, ich habe den einzigen Deutschen geheiratet, der nicht gerne Fußball guckt“, erzählt die VHS-Dozentin, die auch Kabarett macht, mit einem dicken Stoßseufzer. Diesmal gibt es aber definitiv keine Diskussionen, denn sie will die Partie mit Freunden, Trikot und Fahne beim Frankreich-Fest in Düsseldorf schauen.
Die große Liebe zu Ribéry ist vorbei
Dass mit Franck Ribéry von Bayern München einer der französischen Stars nicht dabei ist, verletzungsbedingt gar nicht erst mit zur WM fahren konnte, ist ihr sogar ganz recht. Jetzt muss man wissen, dass Ribéry früher mal bei Olympique in Marseille gespielt hat – eben jener Stadt, in der sich Marie-Christine Schwitzgöbel quasi heimisch fühlt, weil ihre große Familie dort lebt. „Und wissen Sie, was Ribéry schon zweimal gesagt hat?“ Kurze dramaturgische Pause. „Dass er lieber in München bleibt als nach Marseille zurückzukehren!“
Mon dieu! Das geht nun wirklich nicht. Und jetzt hat der gute Mann auch noch die Einladung des französischen Fußball-Verbandes ausgeschlagen, um die Équipe Tricolore gegen Deutschland in Rio de Janeiro anzufeuern... Kein Zweifel: „Die große Liebe zu Ribéry ist vorbei. Benzema ist der neue Liebling.“
Bitte nicht wieder umgekehrt
Marie-Christine Schwitzgöbel ist überzeugt, dass der Stürmer, der bei der WM immerhin schon dreimal getroffen hat, Manuel Neuer, dem deutschen Torwart-Titanen, gefährlich werden kann. Und bitte nicht wieder umgekehrt, sagt sie, und spielt damit auf das legendäre WM-Halbfinale 1982 zwischen Deutschland und Frankreich an, als Patrick Battiston nach einem überaus heftigen Aufeinandertreffen mit Keeper Toni Schumacher zwei Zähne fehlten. Damals gewann das deutsche Team mit 5:4 im Elfmeterschießen.
Diesmal, sagt Marie-Christine Schwitzgöbel, sei Frankreich mal an der Reihe: „Ich tippe 2:1.“ Sicher? „Wieso? Immerhin gönne ich Deutschland ein Tor...“