Bottrop.. 3000 Besucher feiern ein Fest mit indischen Anklängen im Revierpark Vonderort. Zu jeder vollen Stunde werfen die Besucher ihr buntes Pulver hoch
Die erste große Hitze des Jahres kommt passgenau für dieses Festival und die Sonne strahlt über der großen Rasenfläche im Revierpark Vonderort. Das „Holi“-Festival lockt dieses Jahr zum zweiten Mal Tausende junge und feierwütige Menschen an die Grenze zwischen Bottrop und Oberhausen. Schon am Eingang zu dem außergewöhnlichen Farbenspaß schwappt die gute Laune über, auch wenn ich den Dresscode – weißes Oberteil, weiße Hose, am besten alles weiß – nicht einhalte. Doch auch als Außenseiter mit schwarzem Oberteil wird man sofort mit einbezogen.
„Das tolle daran ist, dass alle gleich sind“, ruft mir die 19-jährige Mandy aus Oberhausen durch die heißen Elektroklänge entgegen. Hier bleibt niemand lange allein. „Ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl, alle sind bunt und es interessiert niemanden, ob man geschminkt ist oder nicht.“
Die große Bühne inmitten der Rasenfläche heizt den Besuchern den ganzen Tag ein. DJ’s wie „Simply made DJ Team“, Daniel Manson, Abel Romez, „T.A.“ und „DJ G-Diamond“ legen aktuelle Charts und Hits aus den letzten Jahrzehnten auf, immer mit einem Hauch von indischem Klang. Denn „Holi“ ruft zum indischen Farbenfest auf, an dem man buntes Farbpulver in die Luft wirft, um den Sommer zu begrüßen.
Die Schlange wird immer länger
Schnell wird die Schlange vor dem Zelt mit den bunten Pulverpaketen länger, die ersten Farbwolken steigen in den Himmel. Hundert Decken werden verschenkt, damit die fröhliche Feier-Menge auf der Wiese auch richtig entspannen kann. Die ganz Harten tanzen bis in den Abend durch, zwischendurch mal abgekühlt durch riesige Wasserschläuche, die einfach in die Menge spritzen.
Der nächste Countdown naht
Schnell naht der nächste Countdown; zu jeder vollen Stunde wird herunter gezählt und alle Festival-Besucher werfen gleichzeitig ihr Pulver in die Luft – definitiv ein großartiger Anblick. Sobald das auf gefärbtem Reismehl basierende Pulver in der Luft kurz in den Farben Blau, Pink, Grün, Gelb oder Orange leuchtet, fällt es auf die Menge nieder. Mit einer weißen Weste geht hier niemand nach Hause.
„Wir sind so bei ungefähr 3000 Besuchern und der Revierpark ist einfach ein malerischer Veranstaltungsort für so etwas“, meinen auch Veranstalter Jens Vatheuer und Timo Schirmer, die auch nicht mehr ganz sauber sind. Bunt und erschöpft geht es dann abends schnell nach Hause – im benachbarten Teich zu baden ist nämlich leider nicht erlaubt.