Duisburg. . Lohn für jahrelanges Engagement für die Integration im Duisburger Stadtteil Hochfeld: Die Frauen der Internationalen Initiative Hochfeld wurde mit dem mit 10.000 Euro dotierten Julius-Rumpf-Preis der Martin Niemöller-Stiftung ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung im Rathaus flossen sogar Tränen.

Die Preisträgerinnen sind so gerührt, dass erst ein Erinnerungsfoto geschossen werden muss, damit die Stimme bei der Danksagung nicht mehr so sehr zittert. Gerade haben die Frauen der „Internationalen Initiative Hochfeld“ den mit 10.000 Euro dotierten Julius-Rumpf-Preis für ihre Integrationsarbeit verliehen bekommen. Die Preisverleihung im Duisburger Rathaus rührt die drei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Friederike Eßers-Große, Beate Kessler und Karoline Robins fast zu Tränen. „Der Preis ist eine besondere, unerwartete und erfreuliche Ehre“ – da sind sie sich einig.

Die Internationale Initiative Hochfeld (IIH) wurde Anfang der 70er Jahre gegründet und setzt sich seit dem für die Integration von Minderheiten in Hochfeld ein. Mit den Veränderungen im Stadtteil musste sich auch die Arbeit neu definieren. Ging es anfangs darum, Kindern italienischer Gastarbeiter Ferien zu ermöglichen, kämpfen die Frauen der Initiative heute vor allem darum, die Bildungschancen von bulgarischen und rumänischen Einwandererkindern zu erhöhen. Hausaufgabenbetreuung, Sprachkurse und Spielangebote, Frauenfrühstück und Beratungsangebote für die Mütter: Das ist das tägliche Werk der Initiative.

Bildung und Empathie als Gegenmittel

Die Initiative zeige mit ihrer Arbeit, „dass es gegen Angst und Ablehnung des „Anderen“ ein wirksames Gegenmittel gibt: Bildung und Empathie“, heißt es in der Preis-Urkunde. Der Julius-Rumpf-Preis wird jährlich von der Martin-Niemöller-Stiftung verliehen und fördert Projekte die sich deutlich antirassistisch, für die Einhaltung von Menschenrechten und für eine demokratische Alltagskultur positionieren.

Auch Bürgermeister Erkan Kocalar und der Vorsitzende der Martin-Niemöller-Stiftung Michael Karg sprachen ihre Bewunderung für die Arbeit der Hochfelder Frauen aus. Laudator Jens Geier, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Dr. Eberhard Rumpf waren sich in ihren Reden sogar so einig über den besonderen Stellenwert der Integrationsarbeit in Duisburg, dass sie dies im selben Goethe-Zitat ausdrückten: „Ein Volk, das seine Fremden nicht ehrt, ist dem Untergang geweiht“.