Das Interkommunale Forum Integration möchte das Potenzial der Zuwanderer in der Region gezielt nutzen. Dazu wurde 2008 das Städtebündnis mit klaren Zielen ins Leben gerufen. Diese in Duisburg zu erreichen gestaltet sich trotz aller bisherigen Erfolge momentan aber noch schwierig.

Mit der Unterschrift unter den Bündnis-Vertrag hat sich Duisburg als Mitbegründer des Interkommunalen Forums Integration eine hohe Hürde gesetzt: 33 Prozent der Mitarbeiter in städtischen Einrichtungen sollen einen Migrationshintergrund haben, heißt es in dieser Selbstverpflichtung. „Das können wir derzeit aufgrund des Einstellungsstopps in der Verwaltung natürlich nicht umsetzten“, gibt Elisabeth Pater, Leiterin des kommunalen Integrationszentrums, zu.

Jedoch verweist sie auch auf die zahlreichen Erfolge, die bisher schon erreicht wurden. Die Zahl der Auszubildenden im öffentlichen Dienst mit Zuwanderungsgeschichte zum Beispiel ist deutlich angestiegen.

Dazu wurden außerdem Programme wie das der „Integrations-Guides“ auf den Weg gebracht. „Die Guides sind Zuwanderer mit einer erfolgreichen Biografie, die Nachfolgern bei der Integration mit Rat und Tat zur Seite stehen“, erklärt Ulrich Ernst, Beigeordneter der ebenfalls im interkommunalen Forum beteiligten Stadt Mülheim.

Bei dem Projekt geht es vornehmlich darum, das vorhandene Potenzial der Migranten stärker zu nutzen. „Da geht viel über interkulturelle Kompetenzen. Man muss die Unterschiede der verschiedenen Kulturen verstehen können. Ein Japaner reagiert zum Beispiel ganz anders auf Kritik“, sagt Jörg Renner vom Rhein-Ruhr-Institut für Sozial- und Politikforschung an der Uni Duisburg-Essen. Deshalb hat das Interkommunale Forum durchgesetzt, dass jeder Mitarbeiter eines Jobcenters Schulungen zur interkulturellen Kompetenz durchläuft. Andrea Höber von der Wirtschaftsförderung Ruhr ist von der Wichtigkeit der Zuwanderer für den regionalen Arbeitsmarkt überzeugt. „Ohne die Migranten wäre hier doch nichts mehr los“, meint sie.

Mitglieder des Forum sind die Städte Duisburg, Bochum, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Mülheim, Oberhausen und Herne.