Duisburg. Der Bürgerverein ProDuisburg muss sich seit dem Erstarken der rechtspopulistischen Pro-Bewegung immer öfter erklären und distanzieren. Denn für viele Menschen steht alles, was ein Pro im Namen hat, erstmal unter Generalverdacht. Warum ProDuisburg trotz dieser Verwechslung seinen Namen behält.
Die einen schreiben sich mit Bindestrich hinter dem „Pro“, andere fügen ihren Stadtnamen direkt an, ohne Leerschlag. Es gibt jene, die das „Pro“ groß schreiben, und andere, die es kleingeschrieben bevorzugen. Doch wer achtet schon auf die Schreibweise, zumal diese kaum Rückschlüsse auf die inhaltliche Ausrichtung der jeweiligen städtischen Vereine zulassen.
Verein muss sich immer wieder von Pro-Bewegung distanzieren
Aber spätestens seitdem die rechtsextremen Vereine und Parteien der Pro-Bewegung sich bei ihren zahlreichen Aufmärschen ins kollektive Gedächtnis getrampelt haben und zunehmend auf dem Vormarsch in die Kommunalparlamente sind, stehen viele Vereine, die das „Pro“ ihrem Stadtnamen voranstellen, für viele Menschen unter einer Art Generalverdacht. Unverschuldet!
Das geht auch dem ehemaligen, bereits 1910 gegründeten Duisburger Verkehrsverein so. Seit dem Jahr 2000 engagieren sich seine Mitglieder unter dem Namen ProDuisburg für die Stadt und deren Bürger, überparteilich und überkonfessionell. Dennoch müssen sie immer wieder erklären, dass sie mit den rechtsextremen Bewegungen wie etwa Pro Köln nichts gemein haben.
ProDuisburg will sich nicht umbenennen
Das war jetzt jüngst auf der Mitgliederversammlung am 3. Juni erneut Thema. Umbenennen will sich ProDuisburg dennoch nicht. „Solange wir ProDuisburg heißen, nutzt kein anderer diesen Namen“, begründet der Vorsitzende Hermann Kewitz gegenüber der NRZ, warum weder der Vorstand noch die Mitglieder den Namen wechseln wollen, um Verwechslungen auszuschließen. „Ich bin es zwar leid, mich dafür zu rechtfertigen, dass wir einen tadellosen Namen haben, aber wir werden nicht klein beigeben“, betont Kewitz. Und deshalb wird er nicht müde, das Thema bei allen möglichen Gelegenheiten von sich aus anzusprechen.
„Wir nehmen das, auch wenn’s ein wenig zu hart klingt, als Opfer für unsere Stadt“, so Kewitz. Und er unterstreicht die Haltung von Vorstand und Mitgliedern ironisch mit den Worten: „Pro Sieben benennt sich ja auch nicht um.