Duisburg. . Das frühere Jugendorchester Duisburg feierte mit zwei Vorstellungen in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Nord sein 40-jähriges Bestehen. Das begeisterte Publikum erlebte ein gewohnt modernes und vielfältiges Programm. Tosender Applaus für Klangkraft.

Die Gebläsehalle des Landschaftsparks Nord ist voll besetzt. Gespannt wartet das Publikum. Die Wände sind durch Scheinwerfer in kräftiges Blau und Violett getaucht – passend zum Logo des Showacts. Über eine große Leinwand flackern die ersten Bilder von Musikern und ihren Instrumenten. Eine Stimme verkündet: „Am Anfang war eine Idee. Die Musik begeisterte. Die Musiker blieben. Aber die Zeit verging. Aus dem Jugendorchester wurde Klangkraft. Aus Konzerten wurden Events.“ Der Stimme verstummt. Und über 50 Musiker des Klangkraft-Orchesters legen los. Die „Parade of the Charioteers“ aus Ben Hur erklingt.

Sein 40-jähriges Bestehen feiert das Orchester in diesem Jahr. Aus diesem Anlass präsentierten die Musiker ein gewohnt modernes und vielfältiges Programm. Noch vor der Pause folgten den Ben-Hur-Klängen Tschaikowskis Festouvertüre 1812 und die bekannte „Zauberflöten“-Arie der Königin der Nacht. Den gesanglichen Part des Rachestücks übernahm Solistin Sarah Davidovic. „Unglaublich, einfach unglaublich“, kommentierten die Zuschauer ihre Darbietung. Mit solch einer scheinbaren Leichtigkeit schwang sich ihre Stimme in beinahe unwirkliche Höhen, blieb dabei jedoch glasklar.

„Ein bescheuertes Liebes-Walzer-Schnulzen-Ding“

Neben der beeindruckenden musikalischen Darbietung begeisterte auch ein liebevoll arrangierter Film. Auf verschiedene Abschnitte ihres Orchesterlebens befragt, antworteten die Künstler frei aus dem Bauch heraus und mit einer großen Portion Charme. Auf die Frage, welches das schlimmste Konzert für sie gewesen sei, antwortete eine Musikerin wie auf Knopfdruck: „Das mit der Taubenkacke auf den Noten“. Ein anderer ereiferte sich in einer lachenden Schimpftirade über ein besonders romantisch gedachtes Stück. „Der Kuss, das war so ein bescheuertes Liebes-Walzer-Schnulzen-Ding“, sagte er.

Auch besonders schöne Melodien blieben den Musikern im Gedächtnis, von Eifer gepackt summten Hornisten, Geiger und Trompeter begeistert ihre Lieblingsstücke. Von der Darth-Vader-Erkennungsmelodie aus „Star Wars“ bis zu Werbejingles war alles vertreten. Für die enthusiastischen „Dadadda-tartar-deddee-dummmms“ ernteten die Interpreten auf der Leinwand beinahe genauso viel Applaus wie ihre realen Vertreter auf der Bühne. In einem auf der Leinwand gezeigten Grußwort scherzte Markus Lüdke, der Leiter des Jugendorchesters zwischen 1985 und 2003: „Ihr hättet euch überhaupt nicht umbenennen müssen, so toll seht ihr immer noch aus.“

Nach der Pause ging es mit einer Swing-Einlage weiter. Unterstützt durch die Big Band der FH Düsseldorf ertönten Hits wie „Let’s Face the Music and Dance“ sowie „Anruf genügt“. Mit tosendem Applaus zeigten die Zuschauer ihre Begeisterung für einen tollen Abend und würdigten 40 Jahre Engagement.