Duisburg. . Bibliotheksleiter Jan-Pieter Barbian rechnet damit, dass der neue Standort im Stadtfenster im März 2015 eröffnet werden kann. Die Übergabe des Gebäudes, in dem auch die VHS untergebracht sein wird, soll im August erfolgen.

Der Kulturdezernent ist erleichtert, es lag nicht an ihm. „Als ich nach meiner Wahl die Baustelle zum ersten Mal besucht habe, gab es kurz darauf den Baustopp“, sagt Thomas Krützberg. Doch die Arbeiten laufen wieder – und weiter, obwohl Krützberg erneut da ist. „Dort wird die VHS einziehen“, sagt er und zeigt unter dem Torbogen stehend zur einen Seite, „da die Stadtbibliothek.“ Auf der Baustelle hat sich in den letzten Wochen einiges getan, besonders hinter der fast fertigen Fassade. Im August soll das Gebäude an die Stadt übergeben werden, dann wird es auch an die Bedürfnisse der neuen Mieter angepasst.

Die größte Fläche wird dabei der neue Standort der Zentralbibliothek einnehmen. Deren Direktor Dr. Jan-Pieter Barbian blickt, wie auch Kulturdezernent Krützberg, am staubigen Status quo auf der Baustelle vorbei in die Zukunft. „In dieser Nische werden wir unsere Schätze mit Millionenwert erstmals repräsentativ zeigen können“, erklärt Barbian, als er durch die zweite Etage geht. Hinter Sicherheitsglas können die Besucher dann zum Beispiel den „Sachsenspiegel“, eine Handschrift aus dem 14. Jahrhundert, bewundern. Der Bibliotheksleiter malt mit dem Finger die verschiedenen Abteilungen der Kinder- und Jugendbibliothek in den weiten Raum, erzählt vom neuen Literaturcafé, in dem Veranstaltungen stattfinden können.

Umzug zehn Jahre nach ersten Planungen

Barbian bremst die eigene Euphorie aber bald. „Nächstes Jahr um diese Zeit“, meint er, „können wir alle erleichtert sein.“ Im März 2015 soll die neue Zentralbibliothek eröffnet werden. Rund 315.000 Medien stehen dann an neuer und hoffentlich richtiger Stelle. Zwei Monate lang, glaubt Barbian, wird die Zentralbibliothek komplett geschlossen sein. Manche würden aber auch mit drei Monaten rechnen. „Da muss noch richtig viel Arbeit reingesteckt werden, und das nicht nur in die Ausstattung des Gebäudes.“

Sechs Millionen Euro kosten die Einrichtung des neuen Standorts und der Umzug der Zentralbibliothek. Die Vorbereitungen mussten neben dem Alltagsgeschäft an der Düsseldorfer Straße erfolgen. „Ich bin den Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar“, betont Barbian. „Ohne ihr zusätzliches Engagement wäre das nicht zu machen.“

Erste Gespräche über den Umzug der Zentralbibliothek hat der Direktor schon 2005 geführt. 2006 wurde ihm dann vom damaligen Oberbürgermeister Adolf Sauerland versichert, er könne im nächsten Jahr einziehen. Tatsächlich eine Dekade nach den ersten Planungen soll es dann so weit sein. An einen neuerlichen Umzug wird dann sicherlich niemand mehr denken. „Die Duisburger und auch die Menschen aus der Region werden eine hochattraktive, moderne und zukunftsgerichtete Bibliothek erhalten“, verspricht Barbian. Tablets und Notebooks für die Kunden, WLAN, ein Leitsystem über Touchscreens – doch heute kreischen hier noch die Kreissägen.