Duisburg. Noch in dieser Woche soll Duisburgs langwierigste Zitterbaustelle der Innenstadt nun endlich jene häufig angekündigten Fenster bekommen, die dem 35-Millionen-Euro-Neubau an der Steinschen Gasse den klangvollen Namen geben: „Stadtfenster“.
Noch in dieser Woche soll Duisburgs langwierigste Zitterbaustelle der Innenstadt nun endlich jene häufig angekündigten Fenster bekommen, die dem 35-Millionen-Euro-Neubau an der Steinschen Gasse den klangvollen Namen geben: „Stadtfenster“.
Nach einem bitteren Zeitverlust von acht Monaten (und gefühlten zwölf Monaten) erklärte gestern Jörn Kreuzahler, Geschäftsführer von Multi Development und zuständiger Bauverantwortlicher für das Stadtfenster: „Wir liegen voll im Zeitplan.“ Im neuen Zeitplan versteht sich!
Denn der alte Zeitplan wurde obsolet, nachdem sich im Sommer 2013 Multi Development aus allen Duisburger Bauvorhaben zurückgezogen hatte. Neuer Projektentwickler wurde die Fokus Development AG, deren Inhaber Axel Funke bekanntlich zuvor Deutschland-Chef von Multi Development war. Und dieser macht jetzt Dampf und bringt vor allem die dafür notwendigen Mittel mit.
Fenster vor Ostern
So dass Jörn Kreuzahler gestern bei einer Baustellenbesichtigung der NRZ verkünden konnte: „Mitte April, noch vor Ostern, sind alle Fenster am Stadtfenster angebracht. In dieser Woche beginnen wir mit Einbau der Fensterfront an der Münzstraße.“ 11.000 Quadratmeter groß wird der feine neue Funktionsbau für VHS und Stadtbibliothek der Stadt Duisburg, die sich nach Angaben des Bauherrn über vier Etagen verteilen und dort 3100 qm die VHS, 6800 qm die Bibliothek und 1300 qm die Gemeinschaftsflächen einnehmen.
Literatur-Café neben dem Drogerie-Markt am Bildungsstandort
Die schwere Fensterfassade, durch die immer der freie Blick auf die Innenstadt möglich sein soll, nimmt in der Vertikalen stattliche 1200 qm ein. Exakt genauso viel Fläche soll im Erdgeschoss an der Münzstraße für Geschäftslokale vorhanden sein.
Neben dem Drogerie-Discounter Rossmann, der am Bildungstandort „Stadtfenster“ auf 900 qm mindestens zehn Jahre lang Seife und Kosmetik verkaufen will, soll auf den verbleibenden 300 qm nach Wunsch von Projektleiter Kreuzahler ein Café ansiedeln: „Uns schwebt eine Art Literatur-Café vor.“ So ähnlich und vermutlich doch ganz anders als am aktuellen Bibliotheksstandort an der Düsseldorfer Straße.
Ende August, so Kreuzahler, werde dann an die Mieterin „Stadt Duisburg“ der schlüsselfertige und grundausgebaute Neubau „Stadtfenster“ übergeben. Ein Bau- und Brandschutz-Desaster wie das mit der Mercatorhalle werde es mit diesem Neubau nicht geben, erklärt Kreuzahler. Für Zuverlässigkeit und Professionalität der Bauunternehmen lege er seine Hand ins Feuer.
Stadt Duisburg hat Stadtfenster 20 Jahre gemietet
Mindestens zwanzig Jahre will die Stadt an diesem Standort ihre VHS und die Zentrale der Stadtbibliothek betreiben. Doch bevor alles in Betrieb gehen kann, muss die Stadt das Gebäude zunächst für ihre Zwecke zu Ende bauen.
Das wird mehrere Monate bis zum Frühjahr 2015 andauern und alleine für die Bibliothek mindestens sechs Millionen Euro kosten: Selbstbucher-Terminals, Drahtlosnetzwerke, Buchsortierer, Kassenautomat aber auch neue Regale und neues Mobiliar. Für die VHS werden Büros und Schulungsräume errichtet. Die VHS indes wird aber auch das Bodendenkmal - die im Kellergeschoss entdeckte und konservierte Klosteranlage aus dem 14. Jahrhundert - für Veranstaltungen nutzen. Dafür wird jetzt noch ein zweiter Zugang errichtet.
Das Projekt Stadtfenster hat endlich wieder Fahrt aufgenommen.