Duisburg. Der Sieger des Niederrheinischen Kabarettpreises „Das Schwarze Schaf“ 2014 steht fest: Volker Weininger konnte sich beim großen Finale im Theater am Marientor in Duisburg als bester Nachwuchskabarettist durchsetzen und überzeugte die Fachjury rund um Max Moor.

Hanns Dieter Hüsch hätte es gefallen. Die Jury des mit ihm 1999 ins Leben gerufenen Kabarett-Preises „Das Schwarze Schaf“ kürte im Theater am Marientor nach einem unterhaltsamen Finale mit sechs verbliebenen Kandidaten Volker Weininger aus Bonn zum jubelnden Sieger, der dafür erfreuliche 6000 Euro erhielt. Die Silbermedaille und 4000 Euro gingen an René Sydow aus Witten und über Bronze durften sich Simon & Jan aus Oldenburg freuen, die für ihre kabarettistischen Leistungen mit 2000 Euro belohnt wurden.

Die unter anderen mit dem Schauspieler Max Moor, Dr. Nikolaus Schneider, dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche, und dem hier 2012 als „Schwarzes Schaf“ erfolgreichen Kabarettisten Stefan Waghubinger prominent besetzte Jury begründete ihre knappe und hart diskutierte Entscheidung für Volker Weininger mit seiner großen Fähigkeit, „Aktuelles schnell umzusetzen“. So hatte der 1971 geborene Kabarettist, der nach seinem Lehramtsstudium auch ein gefragter Redner beim Kölner Karneval wurde und bei den Mitternachtsspitzen aktiv ist, sehr locker und im heiter plaudernden Stil eines Jürgen Becker ein rheinisches Theken-Gespräch in Szene gesetzt, das mit einer bierseligen Debatte dem Publikum die aktuelle Krise in der Ukraine begreifbar macht. Dazu gab es selbstverständlich Krim-Sekt und Wodka.

Lob von der Jury

Den zweiten Platz belegte der in bester politischer Kabarett-Tradition stehende Wittener Schauspieler René Sydow. Die Jury lobte „seine scharfe Zunge und seine starke Präsenz“.

Den dritten Preis erhielten die beiden Oldenburger Gitarristen Simon & Jan, die nach Aussage von Nikolaus Schneider die Jury, in der auch mit Martina Linn-Naumann die Begründerin des „Schwarzen Schafes“ saß, mit „vitalem Spiel“ und mit „engelsgleichen Melodien und bitterbösen Texten“ begeistert habe. Schneider: „Das Anarchische hat uns beeindruckt.“

Professionelles Kabarett im TaM

Aber auch Erik Lehmann aus Dresden, der gebürtige Duisburger und aktuelle Berliner Till Reiners und die hellwache und pfeilschnelle Helene Mierscheid aus Berlin präsentierten sich vor vollem Haus im Theater am Marientor mit hoch professionellem Kabarett als glänzende und intelligente Entertainer.

Zu loben ist auch Moderator Matthias Brodowy, der 1999 erster Preisträger des „Schwarzen Schafes“ war, und der schwungvoll und witzig durch den Abend führte. Eine Preisträger-Show, von der Stiftung Mercator gefördert und von der Ruhrfutur veranstaltet, die für die Zukunft des deutschen Kabaretts jenseits banaler Comedy-Heiterkeit auf jeden Fall viel verspricht.