Duisburg. Unter der A 59 in Duisburg haben die Sanierungsarbeiten an der Berliner Brücke bereits begonnen. Die Fahrspuren in Richtung Düsseldorf sind in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 0 Uhr dicht. Die erste Bake soll Mittwoch bereits ab 20 Uhr auf der Bahn stehen.

Der Countdown läuft: Donnerstagfrüh beginnen die Bauarbeiten auf der A 59. Die Stadtautobahn ist ab 0 Uhr in Fahrtrichtung Düsseldorf zwischen den Autobahnkreuzen Duisburg-Nord (A 42) und Duisburg (A 40) gesperrt.

Die erste Bake soll am Mittwoch bereits ab 20 Uhr auf der Bahn stehen, wenn zwischen der Anschlussstelle Marxloh und dem Autobahnkreuz Duisburg Nord eine Fahrspur gesperrt wird. Dann werden erste Markierungsarbeiten durchgeführt sowie Schranken und Beleuchtungen aufgestellt. Unter der 1,8 Kilometer langen Berliner Brücke begannen bereits am Dienstag erste Sanierungsarbeiten an den maroden Pfeilern. Große Umleitungsschilder weisen im Norden vielerorts auf die Sperrung hin.

Als Ausweichstrecken für die 80 000 Autos, die täglich über die A 59 fahren, empfiehlt Projektleiterin Annegret Schaber von Straßen.NRW die A 42, A 40, A 3 und auch die A 57: „Baustellen auf diesen Strecken rund um Duisburg wollen wir rechtzeitig fertigstellen“, sagt Schaber. Letzte Arbeiten würden höchstens bis zum Wochenende laufen. Dennoch: „Wir müssen mit den Straßen leben, die wir haben. Das vorhandene Straßennetz wird den kompletten Verkehr nicht aufnehmen können.“

Arbeit zur Not auch nachts

Einen Zeit-Puffer gibt es bei der Maßnahme nicht. Alles ist genau kalkuliert. Wenn morgen früh die Fräsungsarbeiten beginnen, dann gibt es ab da kaum Arbeitspausen: Gearbeitet wird sieben Tage die Woche. Auch bei etwaigen Problemen wolle man den Zeitplan einhalten. „Es passiert immer etwas, das einen aufhält“, weiß Schaber. „Das muss man nachts aufholen. Wir wollen eine Bauzeitverlängerung vermeiden.“

A59-Sperrung in DuisburgAuch Feuerwehr und Notärzte können die A 59 wegen der Sperrung nicht befahren. „Bei einem Unfall auf der jeweils geöffneten Fahrbahn gibt es jedoch genug Platz, wenn ein Wagen andere Verkehrsteilnehmer überholen muss“, erklärt Schaber.

Carsten Tum, Leiter des Stadtentwicklungsdezernats, glaubt, dass die gründliche Vorbereitung dafür sorgen wird, dass alles glatt geht: „Wir konnten uns Gedanken machen und die Bürger auf die Sperrung einstimmen“, sagt er. Mit zahlreichen Infos auf einer extra für die Sperrung angelegten Internetseite wolle man die Autofahrer auch zukünftig auf dem Laufenden halten. Über eine Hotline können Autofahrer individuelle Fragen stellen. Tipps gibt es auch. Empfehlenswert sei das A 59-Umsteiger-Ticket der DVG, erklärt Tum.

Die DVG hat bislang 300 Umsteigertickets verkauft 

Bereits im Vorfeld der A-59-Sperrung entscheiden sich die ersten Pendler, während der fünfmonatigen Sanierungsarbeiten auf Bus und Bahn umzusteigen. 300 A-59-Umsteigertickets hat die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) bisher verkauft - 150 davon allein am vergangenen Wochenende.

Die Verkehrsbetriebe rechnen jedoch damit, dass die Verkaufszahlen auch nach Sperrbeginn weiter ansteigen werden. "Viele Pendler wollen sich zunächst im eigenen Auto ihren Weg durch den Verkehr suchen", sagt Sprecherin Anamaria Preuss. "Wir gehen davon aus, dass zumindest ein Teil von ihnen es nach einiger Zeit mit Bus und Bahn versuchen wird."

Damit Autofahrer den ÖPNV als Alternative nutzen können, bietet die DVG zur Zeit der Sperrung von Mai bis Oktober das A-59-Umsteigerticket als Test-Abonnement an. Das gibt es im Kundencenter am Hauptbahnhof und in Marxloh zu kaufen. Niag-Kunden können das Ticket zudem in den Kundenzentren der Niag erwerben. Das Ticket gilt für die Bauzeit an der Berliner Brücke ohne die Mindestlaufzeit von einem Jahr. Die Kunden können ihre Fahrkarte bis zum 10. des Vormonats kündigen.

Das Schokoticket gibt es nicht als Umsteigerticket

Das A59-Angebot der DVG gibt es als Ticket1000, Ticket2000, Youngticket Plus, Bärenticket und Firmenticket. Das Schokoticket hingegen ist weiterhin nicht als Test-Abo zu haben. DVG-Sprecherin Preuss erklärt: "Als ohnehin ermäßigtes und subventioniertes Ticket ist es vom Angebot ausgeschlossen."

Autobahn 59 in Duisburg ist sechsspurig

Ein bekannter Anblick in der Duisburger Innenstadt. Auf den innerstädtischen Straßen staut sich der Verkehr.
Ein bekannter Anblick in der Duisburger Innenstadt. Auf den innerstädtischen Straßen staut sich der Verkehr. © Carolina Zimmermann/WAZ FotoPool
So sah es tagsüber fast immer aus in den vergangenen sechs Jahren, während des Ausbaus der A 59,auch bekannt als Nord-Süd-Achse.
So sah es tagsüber fast immer aus in den vergangenen sechs Jahren, während des Ausbaus der A 59,auch bekannt als Nord-Süd-Achse. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Doch das gehört nun erst einmal - wenn auch nur kurz - der Vergangenheit an. Und nein, gesperrt wurde die Autobahn nicht, damit die große Politprominenz sie am 15. April wieder freigeben konnte.
Doch das gehört nun erst einmal - wenn auch nur kurz - der Vergangenheit an. Und nein, gesperrt wurde die Autobahn nicht, damit die große Politprominenz sie am 15. April wieder freigeben konnte. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, NRW-Verkehrsminister Michael Groschek, der Hauptgeschäftsführer von Straßen NRW, Winfried Prudenz und Oberbürgermeister Sören Link...
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, NRW-Verkehrsminister Michael Groschek, der Hauptgeschäftsführer von Straßen NRW, Winfried Prudenz und Oberbürgermeister Sören Link... © Stephan Eickershoff/WAZ FotoPool
...begnügten sich damit, auf dem Bahnhofsvorplatz einen Sattelschlepper zu erklimmen und dort symbolisch eine rot-weiße Straßenschranke zu lüpfen, um zu signalisieren: Die A 59 ist nach sechs Jahren Bauzeit zwischen Hochfeld und Duissern sechspurig befahrbar.
...begnügten sich damit, auf dem Bahnhofsvorplatz einen Sattelschlepper zu erklimmen und dort symbolisch eine rot-weiße Straßenschranke zu lüpfen, um zu signalisieren: Die A 59 ist nach sechs Jahren Bauzeit zwischen Hochfeld und Duissern sechspurig befahrbar. © WAZ FotoPool
Dass dort schon seit Wochen Autos auf sechs Spuren fahren, auch ohne dass Politiker verkünden, was Pkw-Fahrer schon längst wissen? Geschenkt.
Dass dort schon seit Wochen Autos auf sechs Spuren fahren, auch ohne dass Politiker verkünden, was Pkw-Fahrer schon längst wissen? Geschenkt. © WAZ FotoPool
Dass von den 89 Millionen Euro Baukosten für den sechspurigen Ausbau jeder Cent gut investiertes Geld in die „Herzkammer der Logistikwirtschaft“ ist, davon war Ferlemann (CDU) überzeugt und stand mit dieser Überzeugung nicht allein da.
Dass von den 89 Millionen Euro Baukosten für den sechspurigen Ausbau jeder Cent gut investiertes Geld in die „Herzkammer der Logistikwirtschaft“ ist, davon war Ferlemann (CDU) überzeugt und stand mit dieser Überzeugung nicht allein da. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Das Teilstück zwischen Duissern und Hochfeld (hier die Grunewald-Brücke) wurde seit 2008 von vier auf sechs Spuren ausgebaut.
Das Teilstück zwischen Duissern und Hochfeld (hier die Grunewald-Brücke) wurde seit 2008 von vier auf sechs Spuren ausgebaut. © Friedhelm Geinowski/NRZ
Vom Kreuz Duisburg bis zur Abfahrt Buchholz ist die Stadtautobahn A 59 nun durchgängig sechsspurig.
Vom Kreuz Duisburg bis zur Abfahrt Buchholz ist die Stadtautobahn A 59 nun durchgängig sechsspurig. © www.blossey.eu
Von Buchholz bis zum Kreuz Duisburg-Süd wird die A59 aber vorerst weiter vierspurig bleiben.
Von Buchholz bis zum Kreuz Duisburg-Süd wird die A59 aber vorerst weiter vierspurig bleiben. © www.blossey.eu
Immer wieder musste die A59 während der einzelnen Bauabschnitte ganze Wochenenden voll gesperrt werden.
Immer wieder musste die A59 während der einzelnen Bauabschnitte ganze Wochenenden voll gesperrt werden. © Stephan Eickershoff/WAZ FotoPool
Zuletzt am ersten April-Wochenende 2014, als die neue Fahrbahndecke aufgebracht wurde.
Zuletzt am ersten April-Wochenende 2014, als die neue Fahrbahndecke aufgebracht wurde. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Ein wenig ist die Freude über die Baumaßnahme getrübt, weil die neue Fußgängerbrücke auch vier Monate nach ihrer Errichtung noch immer nicht genutzt werden kann.
Ein wenig ist die Freude über die Baumaßnahme getrübt, weil die neue Fußgängerbrücke auch vier Monate nach ihrer Errichtung noch immer nicht genutzt werden kann. © Lars FRöhlich/WAZ FotoPool
Denn die Verbindung zwischen der Curtiusstraße im Dellviertel und der „Neuen Freiheit“ ist für die Öffentlichkeit nach wie vor gesperrt,. Da eine Seite der neuen A59-Fußgängerbrücke darauf endet, ist das im Dezember 2013 errichtete Bauwerk somit erstmal nicht nutzbar.
Denn die Verbindung zwischen der Curtiusstraße im Dellviertel und der „Neuen Freiheit“ ist für die Öffentlichkeit nach wie vor gesperrt,. Da eine Seite der neuen A59-Fußgängerbrücke darauf endet, ist das im Dezember 2013 errichtete Bauwerk somit erstmal nicht nutzbar. © Lars Fröhlich/WAZ FotoPool
Weite Teile der Innenstadt und am Hauptbahnhof wurden über Jahre zur Großbaustelle. So fiel 2011 Duisburgs größter Kreisverkehr an der Mercatorstraße weg.
Weite Teile der Innenstadt und am Hauptbahnhof wurden über Jahre zur Großbaustelle. So fiel 2011 Duisburgs größter Kreisverkehr an der Mercatorstraße weg. © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Auffahrten wurden verlegt, Straßen abgerissen...
Auffahrten wurden verlegt, Straßen abgerissen... © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
...neu gebaut...
...neu gebaut... © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
... und Behelfsbrücken installiert.
... und Behelfsbrücken installiert. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Rund um den Hauptbahnhof mussten sich Autofahrer des öfteren an eine neue Verkehrsführung gewöhnen.
Rund um den Hauptbahnhof mussten sich Autofahrer des öfteren an eine neue Verkehrsführung gewöhnen. © www.blossey.eu
Insgesamt wurden in der Duisburger Innenstadt 98 Millionen Euro in dem Straßenbauwerk verbuddelt.
Insgesamt wurden in der Duisburger Innenstadt 98 Millionen Euro in dem Straßenbauwerk verbuddelt. © www.blossey.eu
Dort, wo man früher den Verkehr auf der A59 beobachten konnte...
Dort, wo man früher den Verkehr auf der A59 beobachten konnte... © Andreas Mangen / WAZ
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...wurde später ein Deckel drauf gelegt.
...wurde später ein Deckel drauf gelegt. © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Aus Fertigteilen die ca. 15 Meter lang sind und 25 Tonnen wiegen. Insgesamt werden 128 Platten verbaut.
Aus Fertigteilen die ca. 15 Meter lang sind und 25 Tonnen wiegen. Insgesamt werden 128 Platten verbaut. © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Das war im August 2010. In der Duisburger Innenstadt wurde es durch dadurch merklich ruhiger.
Das war im August 2010. In der Duisburger Innenstadt wurde es durch dadurch merklich ruhiger. © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Benannt ist der neue Tunnel übrigens nach Gerhard Mercator.
Benannt ist der neue Tunnel übrigens nach Gerhard Mercator. © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Und noch immer ist die Bahnhofsplatte unbebaut.
Und noch immer ist die Bahnhofsplatte unbebaut. © Tom Thöne / WAZ FotoPool
Pläne, den Portsmouthplatz am Bahnhof zu gestalten, gab es viele, realisiert ist bis heute nichts.
Pläne, den Portsmouthplatz am Bahnhof zu gestalten, gab es viele, realisiert ist bis heute nichts. © Hans Blossey
Neben der Bahnhofsplatte und der neuen Brücke auf der Mercatorstraße sind zwei neue Brücken hinzu gekommen.
Neben der Bahnhofsplatte und der neuen Brücke auf der Mercatorstraße sind zwei neue Brücken hinzu gekommen. © www.blossey.eu
Weitere Eindrücke vom Baufortschritt auf der A59, hier im Februar 2013.
Weitere Eindrücke vom Baufortschritt auf der A59, hier im Februar 2013. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Im September 2013 sieht man bereits die neue Ausfahrt in Richtung Süden Vor allem der Bau der neuen Lärmschutzwände ist schon sehr weit.
Im September 2013 sieht man bereits die neue Ausfahrt in Richtung Süden Vor allem der Bau der neuen Lärmschutzwände ist schon sehr weit. © WAZ FotoPool
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Im November 2013 konnten schließlich die vier neuen Auf- und Ausfahrten für den Verkehr freigegeben werden. Hier die Ausfahrt Zentrum von Norden kommend.
Im November 2013 konnten schließlich die vier neuen Auf- und Ausfahrten für den Verkehr freigegeben werden. Hier die Ausfahrt Zentrum von Norden kommend. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPo
Und die Ausfahrt Stadtmitte  aus dem Süden kommend.
Und die Ausfahrt Stadtmitte aus dem Süden kommend. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPo
Die Auffahrt am alten Güterbahnhof, hier geht's in Richtung Dinslaken.
Die Auffahrt am alten Güterbahnhof, hier geht's in Richtung Dinslaken. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPo
Und hier schließlich Auf- und Ausfahrt an der Mercatorstraße aus dem Norden gen Süden.
Und hier schließlich Auf- und Ausfahrt an der Mercatorstraße aus dem Norden gen Süden. © Stephan Eickershoff / WAZ FotoPo
Die sechs Jahre Bauzeit haben vielen Autofahrern eine Menge Nerven gekostet. Doch wer glaubt, auf der A 59 sei damit erst einmal Ruhe im Karton, der irrt.
Die sechs Jahre Bauzeit haben vielen Autofahrern eine Menge Nerven gekostet. Doch wer glaubt, auf der A 59 sei damit erst einmal Ruhe im Karton, der irrt. © Stephan Eickershoff/WAZ FotoPool
Denn - frei nach Sepp Herberger - nach der Freigabe ist vor der Sperrung.
Denn - frei nach Sepp Herberger - nach der Freigabe ist vor der Sperrung. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Nur ein paar hundert Meter weiter nach Norden wartet die nächste Großbaustelle auf der A 59, die Sanierung der Berliner Brücke. Startschuss für den Nervenkrieg auf Duisburgs Straßen ist der 1. Mai.
Nur ein paar hundert Meter weiter nach Norden wartet die nächste Großbaustelle auf der A 59, die Sanierung der Berliner Brücke. Startschuss für den Nervenkrieg auf Duisburgs Straßen ist der 1. Mai. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Wahrscheinlich ohne die  Politprominenz, die sich am Dienstag zum feierlichen Eröffnungs-Akt in Duisburg versammelt hatte.
Wahrscheinlich ohne die Politprominenz, die sich am Dienstag zum feierlichen Eröffnungs-Akt in Duisburg versammelt hatte. © Stephan Eickershoff/WAZ FotoPool
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