Neue A-59-Fußgängerbrücke in Duisburg weiterhin „dicht“
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Duisburg. . Die offizielle Freigabe der verbreiterten Stadtautobahn A 59 im Bereich Duisburg-Innenstadt erfolgte am Dienstag. Doch die Freude über die Baumaßnahme ist getrübt, weil eine neu Fußgängerbrücke auch vier Monate nach ihrer Errichtung noch immer nicht genutzt werden kann.
Seit vier Monaten erhebt sich die neue Rad- und Fußgängerbrücke nun schon über die A 59 und noch immer führt sie – ins Nichts! Denn die Verbindung zwischen der Curtiusstraße im Dellviertel und der „Neuen Freiheit“, auf der Investor Kurt Krieger bekanntlich ein Möbelzentrum errichten möchte, ist für die Öffentlichkeit nach wie vor gesperrt. Das soll sich nach dem Willen von OB Sören Link und Baudezernent Carsten Tum aber möglichst bald ändern.
Ein erster wichtiger Schritt wäre die Fertigstellung einer neuen A-59-Abfahrt, die alle von Süden kommenden Fahrzeuge künftig auf das frühere Güterbahnhofs-Gelände führen soll. Das dafür notwendige Planfeststellungsverfahren soll nach diversen Verzögerungen nun im Sommer abgeschlossen sein. Das habe ihm die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf signalisiert, sagte Link der WAZ. „Und wenn das geschehen ist, dann wird Herr Krieger auch seinerseits sofort weiterplanen. Wir haben ihn bislang als verlässlichen Partner erlebt“, sagte der OB mit Blick auf den Inhaber der brach liegenden Fläche.
Autobahn 59 in Duisburg ist sechsspurig
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Probleme beim Planfeststellungsverfahren
Krieger hatte eine eigene Autobahnabfahrt stets zur Bedingung für den Bau seines Möbelzentrums gemacht. Das Planverfahren kam jedoch nicht wie gewünscht voran, da bei der Bezirksregierung mehrere zuständige Kräfte erkrankten oder in Schwangerschaftsurlaub gingen. Hinzu kam ein Todesfall.
Für die Öffentlichkeit ist das Krieger-Areal weiterhin gesperrt. Da eine Seite der neuen A-59-Fußgängerbrücke darauf endet, ist das im Dezember 2013 errichtete Bauwerk somit nicht nutzbar. Link und Baudezernent Tum hoffen aber, dass nach Gesprächen mit dem Investor eine Zwischenlösung erzielt wird – damit die Brücke zeitnah eröffnet werden kann und nicht über Jahre sinnlos herumsteht.
Investition in Höhe von 98 Millionen Euro
Beide weilten am Dienstag bei der Zeremonie zur Freigabe der A 59. Das Teilstück zwischen Duissern und Hochfeld wurde seit 2008 von vier auf sechs Spuren ausgebaut. Zu diesem Bauprojekt gehörte die Errichtung des Mercatortunnels und die Abdeckung der Autobahn im Bereich Stadtmitte durch die neu entstandene, immer noch nahezu unbebaute Bahnhofsplatte (Portsmouthplatz).
A59-Sperrung in Duisburg98 Millionen Euro wurden laut Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, dort investiert. Ein Drittel der Kosten trug die Stadt Duisburg. Weitere 51 Mio Euro fließen nun in die Sanierung der Berliner Brücke, die im Mai beginnt. Dann drohen die nächsten „Stau-Partys“ auf der A 59.
Duisburg ist die „Herzkammer der Logistikwirtschaft“
Zur Freigabe der A 59 sagte OB Sören Link: „Das ist ein schöner Tag für den Logistikstandort Duisburg. Der Autobahnausbau ist ein Fortschritt, den man greifen, fühlen und befahren kann.“
Staatssekretär Enak Ferlemann nannte Duisburg die „Herzkammer der Logistikwirtschaft“. Der erweiterte Autobahnabschnitt sei ein bedeutendes Bauwerk, dass künftig 90.000 Kraftfahrzeuge pro Tag nutzen würden.
2015 wird der neue Bundesverkehrswegeplan erstellt. Auch für die maroden Rheinbrücken (A 40 und A 42) müssen neue Lösungen gefunden werden. Ob das nun Sanierung oder gar Neubau bedeutet, ist noch unklar.
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