Duisburg. . „Wein trifft Currywurst“ lautet das eher ungewöhnliche Motto der „7. Baden-Württemberg Classics“: Zu dieser beliebten Weinmesse, die am Samstag und Sonntag im Duisburger Landschaftspark Nord stattfindet, werden wieder 4000 Besucher erwartet.
Rechnerisch trinkt jeder Deutsche 21 Liter Wein im Jahr. Und weil sogar Babys und Hundertjährige in der Statistik mit eingerechnet sind, ist die tatsächliche Genussmenge eines Erwachsenen also noch höher. Um ein paar Gläschen werden einige Weinfreunde ihre persönliche Trinkbilanz nun noch einmal aufrunden müssen – zumindest jene, die am Wochenende der „7. Baden-Württemberg Classics“ einen Besuch abstatten. In der Kraftzentrale des Landschaftsparks Nord präsentieren 60 Winzer aus dem Südwesten der Republik am Samstag und Sonntag (je 11-18 Uhr) manch süffiges Tröpfchen.
Die Weinmesse zählt zu den Stammgästen in der Meidericher Industriekathedrale. „Und sie hat sich längst zu einem unserer Publikumsmagneten entwickelt“, sagt Ralf Winkels, der Geschäftsführer des Landschaftsparks. Mit bis zu 4000 Besuchern rechnen die Veranstalter addiert an beiden Tagen. Auf alle Interessierten warten nicht nur delikate Kostproben, sondern auch verschiedene Seminare.
Junge Winzer stellen ihre Weine und Ideen vor
In einem dieser Kurse werden die jungen Winzer von ihrer Arbeit berichten. Diese haben sich in Baden zu einer Interessensgemeinschaft namens „Generation Pinot“ zusammengeschlossen, in Württemberg heißt die vergleichbare Organisation „Wein.Im.Puls“. Sie wollen beweisen, dass der Nachwuchs in dieser Branche den Mut zu kreativen Neuerungen hat.
Mutig ist auch das Motto der Messe. Es heißt: „Wein trifft Currywurst“. Das klingt im ersten Moment nach einem Clash der Kulturen. „Zu der Schärfe des Currys und der Süße der Tomatensauce passt nicht jeder Wein“, weiß Theresa Olkus, die Weinkönigin Württembergs. Und Natalie Henninger, Jungwinzerin aus Königschaffhausen, fügt hinzu: „Der Wein zur Currywurst sollte keinen hohen Säuregehalt haben.“ Am besten geeignet seien „Weine mit einem schlanken Körper“. Soll heißen: nicht zu opulent, nicht zu voluminös.
Bio-Wein ist noch immer ein Nischenprodukt
Obwohl sich immer mehr Verbraucher beim Kauf für Bio-Waren entscheiden, sei Wein aus ökologischem Anbau mit sechs bis sieben Prozent Marktanteil nach wie vor ein Nischenprodukt. „Obwohl diese qualitativ mit dem herkömmlichen Wein inzwischen auf Augenhöhe sind“, verdeutlicht Sonja Höferlin, die Geschäftsführerin der Badischer Wein GmbH. Doch für die meisten Verbraucher sei nach wie vor der Preis das wichtigste Kaufargument. Ökologie ja, aber sie dürfe nicht mehr kosten – diese Wunschrechnung der Käufer geht für das weinanbauende Gewerbe natürlich nicht auf.
Ein Viertel aller Weine, die hierzulande verkauft werden, stammt aus Baden (13%) und Württemberg (11%). Und obwohl das Ruhrgebiet als Biertrinker-Gegend gilt, haben die Messeteilnehmer bei der zurückliegenden Veranstaltungen durchweg positive Erfahrungen in Duisburg gesammelt. „Wir treffen hier auf ein ausgesprochen weinaffines Publikum, das sehr genau weiß, was ihm schmeckt“. lobt Ulrich-M. Breutner, Geschäftsführer des Weininstituts Württemberg.