Duisburg. . Bei 70 Ausstellern gibt es reichlich zu verkosten. Viele Gäste der Weinmesse „Baden-Württemberg Classics“ schlenderten mit einem Glas von Stand zu Stand auf der Jagd nach dem persönlichen Favoriten.
Rot oder weiß? Trocken oder lieblich? Bei der Auswahl eines Weins, ist eine grobe Richtung von Vorteil. Doch den richtigen Geschmack hat man dann noch lange nicht gefunden. Oft unterscheiden nur Nuancen zwischen köstlich und wenig genießbar. Rund 1500 Besucher begaben sich bei der Weinmesse Baden-Württemberg Classics im Landschaftspark Nord auf die Suche nach dem perfekten Wein für den eigenen Gaumen.
Ausgestattet mit einem Degustationskatalog, in dem alle Weine der rund 70 Aussteller vermerkt sind, und einem Glas schlendern die Gäste von Stand zu Stand. Viele der Besucher sind auffallend schick angezogen. Wein ist schließlich fein. Bei den Winzern steht dann zunächst ein kurzes Beratungsgespräch auf dem Programm. Elegant oder fest? Ehrlich oder edel? Im Degustationskatalog fehlen jedoch die Begriffserklärungen. „Kräftig muss er sein“, sagt ein Besucher schulterzuckend.
Viele der Gäste mögen Wein, wahre Weinprofis stehen jedoch meist nur hinter den Tresen. Sie nehmen sich aber immer die Zeit, genau zu erklären, wie beispielsweise ein eleganter Wein schmeckt: „Er ist nicht sehr voll, aber ansprechend gepflegt und im Gleichgewicht“, erklärt etwa Winzer Christian Vuletic.
Ist die grobe Richtung einmal festgelegt, gib es mehrere Weine zur Probe. Immer wieder spucken die Gäste nach dem Probieren das jeweilige Getränk aus, essen ein Stück Brot, um den Geschmack zu neutralisieren. Irgendwann stellt sich dann aber meist ein freudiges Lächeln ein. Jedoch nicht, weil der Promille-Pegel steigt, sondern weil ein Wein genau den Geschmack trifft. Schnell zücken die Gäste einen Stift und markieren das Objekt der Begierde in ihrem Katalog.
Hannelore Birk ist mit ihrem Bruder Werner Goyke zur Weinmesse gekommen – auf der Suche nach neuen Weinsorten für gemütliche Abende. Beide trinken regelmäßig ein Gläschen, würden sich allerdings nicht als Kenner bezeichnen, vielmehr als Hobby-Weintrinker: „Wein ist etwas zum Genießen. Wenn ich in der richtigen Stimmung bin, schenke ich mir ein Gläschen ein“, sagt der Walsumer Werner Goyke. Einen echten Favoriten hat er unter den vielen verschiedenen Sorten noch nicht ausgemacht.
Seine Schwester hat hingegen schon mehrere edle Tropfen für gut befunden. „Am besten hat mir ein Lemberger mit Trolliger geschmeckt“, sagt sie. „Er ist lieblich und nicht zu stark – genau richtig.“