Duisburg. . Die geplante Kapazitätenausweitung des Düsseldorfer Flughafens sorgt bei den Anwohnern der umliegenden Städte für Unmut. Doch der hiesige Unternehmerverband warnt davor, die Debatte einzig auf den Fluglärm zu beschränken. Für die Wirtschaft an Rhein und Ruhr sei der Flughafen das Tor zur Welt.
Aktuell wird nicht nur in Düsseldorf selbst, sondern auch in den angrenzenden Städten und Gemeinden bereits intensiv über eine mögliche neue Betriebsgenehmigung für den Flughafen Düsseldorf diskutiert. Der Flughafen strebt an, dass in Spitzenzeiten künftig bis zu 60 Flugbewegungen in der Stunde möglich sind. Heute sind bis zu 45 Flugbewegungen in der Stunde erlaubt. Ein neues Planfeststellungsverfahren hierzu ist allerdings noch nicht eröffnet.
Der hiesige Unternehmerverband warnt davor, diese Debatte allein auf den Aspekt des Fluglärms zu beschränken. „Natürlich müssen die Sorgen der Anwohner ernst genommen werden. Deswegen sind wir froh, dass der Flughafen so frühzeitig die Öffentlichkeit über seine Pläne informiert“, erklärt Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft des Unternehmerverbandes. Dabei ist Lison zuversichtlich, dass es zu vertretbaren Lösungen kommen werde, zumal das Nachtflugverbot nicht zur Disposition stünde.
Große Bedeutung für die gesamte Region
„Wir müssen in der Diskussion aber auch deutlich machen, welche immense Bedeutung der Flughafen für die gesamte Region hat“, unterstreicht Lison. Für die Mitgliedsunternehmen des Unternehmerverbandes in Duisburg, Mülheim, Oberhausen, in den Kreisen Wesel, Kleve und Borken sei der Airport unverzichtbar. „Mit der heutigen Betriebsgenehmigung kommt das Wachstum des Flughafens aber in absehbarer Zeit zum Stillstand. Das ist schlecht für die Wirtschaft an Rhein und Ruhr“, warnt Lison.
Der Flughafen binde das Ruhrgebiet und das Rheinland gleichermaßen in das Luftverkehrsnetz ein. Die in dieser Region angesiedelten Unternehmen seien zudem intensiv in die internationale Arbeitsteilung eingebunden. Die Unternehmen exportierten einen großen Teil ihrer Produktion ins Ausland. Andere hätten in den Zielmärkten Niederlassungen oder Produktionsstätten aufgebaut: „20 Millionen Passagiere und 100.000 Tonnen Luftfracht mit steigender Tendenz sprechen eine eindeutige Sprache.“ Durch den Flughafen entstünden nicht nur Arbeitsplätze in Düsseldorf, sondern auch darüber hinaus. Lison ruft Städte wie Duisburg deswegen auch dazu auf, ihre Nähe zum Flughafen noch offensiver herauszustellen, um auch mit Blick auf Investitionen stärker von diesem „Drehkreuz des Luftverkehrs“ zu profitieren.