Großenbaum. . Der Flughafen Düsseldorf will mehr Starts erlauben. Ein Großenbaumer befürchtet stärkere Belastungen für den Stadtsüden - und hatte die Stadt Duisburg aufgefordert, sich bereits im Vorfeld offiziell gegen die Pläne zu stellen. Umwelt- und Verkehrsausschuss wollen jedoch erst mehr Informationen.
Mit einer Eingabe an die Stadt gegen zusätzlichen Fluglärm hat Hans-Christoph Melzer aus Großenbaum sich nicht durchsetzen können. Er hatte angeregt, die Stadt möge sich unverzüglich, noch vor der Kommunalwahl und dem offiziellen Start des entsprechenden Genehmigungsverfahrens, festlegen. Sie möge sich dagegen aussprechen, dass der Flughafen Düsseldorf die Zahl der maximal möglichen Starts pro Stunde künftig von 45 auf 60 anheben darf. Aber dem folgten Umwelt- und Verkehrsausschuss jetzt nicht.
„Die Lärm-Mehrbelastung, ebenfalls die Kerosin-Beaufschlagung für die südlichen Stadtteile, wäre erheblich und nicht tolerierbar“, hatte er argumentiert. Dazu noch teure Gutachten in Auftrag zu geben, sei unnötig. Der Flughafen selbst lasse keinen Zweifel an künftig größerer Lärmbelastung aufkommen. Schon die jetzigen Gegebenheiten würden ja von Duisburg kritisiert, so Melzer. Schon im Juni 2013, behauptet er, seien die Abflugrouten zum Nachteil Duisburgs verändert worden. Unabhängig davon würden die Piloten aus Zeit- und Kostengründen näher über Duisburg fliegen.
„Der Rat der Stadt muss alles unternehmen“, fordert der Großenbaumer, „um die Bürger vor noch stärkerem Fluglärm zu schützen.“ Ziel müsse sein, den erträglichen Zustand, wie er bis Sommer 2013 bestanden habe, wiederherzustellen. Schließlich, so Melzer, stehe mit dem neuen Regionalschnellzug RRX schon die nächste neue Lärmbelastung ins Haus.
Zahlreiche Infos gewünscht
Die Stadtverwaltung führte dagegen im Verkehrs- und im Umweltausschuss bei einer Sondersitzung zum Thema am 24. März aus, es sei wichtig, die noch ausstehenden Informationen vor einer Entscheidung zu prüfen. Sie verspricht sich jedenfalls zusätzliche Angaben über An- und Abflugstrecken und Flugbewegungen über Duisburg. Sie erhofft Zahlen zur Lärm- und Luftbelastung, auch in Wechselwirkung mit anderen Verkehrsträgern. Sie möchte die maximalen Lärmpegel vor allem morgens und abends in Erfahrung bringen, erwartet Aufklärung über die spezielle Lärmbetroffenheit in Duisburg, auch im Extremfall.
„Vor diesem Hintergrund hält es die Stadt nicht für sinnvoll, bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine grundsätzlich ablehnende Stellungnahme abzugeben“, heißt es im Entwurf des Antwortschreibens an den Bürger. Die spätere Stellungnahme der Stadt werde auch dann dem Umstand Rechnung tragen, dass einer Steigerung der Belastungen durch den Flugverkehr enge Grenzen gesetzt sind. Es gelte außerdem, das Vorgehen unter den betroffenen Gemeinden abzustimmen. Neun Bürgeranfragen bzw. Beschwerden zum Thema sind bei der Stadt bis Mitte März eingegangen.