Duisburg. . Die Volksbank Rhein-Ruhr in Duisburg hat die Zentrale des Reiseveranstalters Alltours am Innenhafen gekauft. Die Bank-Mitarbeiter sollen 2015 umziehen.
Mit Sicherheit eine gute Nachricht für den Innenhafen, mit etwas Glück und gutem Willen auch eine gute Nachricht für die Innenstadt: Die Volksbank Rhein-Ruhr hat die Alltours-Zentrale gekauft und will im Frühjahr 2015 die Bank-Hauptstelle an der Düsseldorfer Straße räumen und mit 150 Mitarbeitern zum Innenhafen umziehen.
„Die Räumlichkeiten des Alltours-Gebäudes werden unseren Ansprüchen an eine moderne Immobilie mehr als gerecht. Der Standort am Duisburger Innenhafen bietet für uns einen zentralen Punkt, um unsere Mitglieder und Kunden in einem zeitgemäßen Ambiente zu empfangen“, begründete Vorstandssprecher Thomas Diederichs gestern die Volksbank-Entscheidung.
Das Reiseunternehmen hatte im Sommer 2013 angekündigt, in diesem Jahr seinen Sitz ins Düsseldorfer Dreischeibenhaus zu verlegen und mit 400 Mitarbeitern in die frühere Thyssen-Zentrale zu ziehen. Der Umzug war für Frühjahr geplant, verzögert sich aber bis in den Sommer.
Die Volksbank Rhein-Ruhr, ein genossenschaftliches Unternehmen mit 150-jähriger Tradition, hatte bereits vor einiger Zeit Neubau-Pläne bekanntgegeben, weil die derzeitige Hauptstelle in die Jahre gekommen ist.
Genossenschaftsbank benötige "Wachstumsreserven"
Zunächst war ein Neubau am alten Standort geplant. Man sei aber „nach Prüfung verschiedener Möglichkeiten bei der Planung an Grenzen gestoßen“, heißt es jetzt. Die Immobilie am Innenhafen biete hingegen die „Gegebenheiten, die eine regionale Genossenschaftsbank dieser Größenordnung benötigt“.
Die Genossenschaftsbank benötige „Wachstumsreserven“, die sie am jetzigen Standort nicht gewährleisten könne. Diederichs: „Zurzeit sitzen weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unseren Verwaltungsbereichen im umliegenden Gebäuden auf der Düsseldorfer Straße und Börsenstraße und in Oberhausen, die wir zukünftig auch in den neuen Räumlichkeiten am Innenhafen unterbringen. Doch auch der steigende Verwaltungsaufwand für Banken erfordert immer mehr Kapazitäten für die einzelnen Bereiche. Diesen Anforderungen hätten wir aufgrund der begrenzten Quadratmeterzahl am Standort Düsseldorfer Straße nicht gerecht werden können.“
Mit mehr als 8500 m² bietet das 2001 erbaute Alltours-Gebäude ausreichend Platz. Die Bank plant im dortigen Erdgeschoss einen Selbstbedienungsbereich sowie Investitionen unter anderem in die Klimatechnik Das Gebäude auf der Düsseldorfer Straße soll verkauft werden. Eine Filiale der Bank, in der alle üblichen Bankgeschäfte erledigt werden können, werde in der Innenstadt verbleiben.
"House of Fashion" geplant
„Unser Interesse an der Innenstadtentwicklung und vor allem der Aufwertung der Düsseldorfer Straße besteht nach wie vor. Daher sind wir besonders an einer Lösung interessiert, die diese Anforderung erfüllt“, betont Volksbank-Chef Thomas Diederichs.
Das dürfte Axel Funke recht sein, der nebenan am bisherigen Bibliotheksstandort ein 6000 Quadratmeter großes „House of Fashion“ mit Schwerpunkt Textileinzelhandel errichten will. Baubeginn soll 2015 sein. „Natürlich haben wir Interesse auch an einer Entwicklung auf der Volksbankseite“, erklärte der Chef des Immobilienunternehmens Fokus gegenüber der WAZ. Entsprechende Gespräche mit der Bank werde man führen. Eine gemeinsame Planung für beide Straßenseiten würde für Funke auch zeitlich „passen“.
Planungsdezernent Carsten Tum ist froh, dass die Alltours-Zentrale nicht leer stehen wird, und befürwortet zudem eine gemeinsame Entwicklung für beide Areale an der Düsseldorfer Straße: „Das ist absolut in meinem Interesse.“