Die CDU lässt wegen des überraschenden Abgangs des Reise-Unternehmens Alltours, das wie berichtet 2014 vom Duisburger Innenhafen nach Düsseldorf umzieht, nicht locker und schießt sich auf den Oberbürgermeister ein. Mit einem ganzen Fragenkatalog in der Ratssitzung am Montag wollte sie Versäumnisse der Stadt und des OB aufspüren, fragte nach Kontakten und Gesprächen mit Alltours-Chef Verhuven.
Schon bei Bekanntgabe des Weggangs des Milliarden-Unternehmens hatte OB Link im August erklärt, dass „es weder Anzeichen noch konkrete Hinweise für einen möglichen Umzug“ gegeben habe, auf die die Stadt hätte reagieren können. Ähnlich äußerte sich Link jetzt auch im Rat. Gespräche mit Verhuven selbst habe es dazu nicht gegeben, ließ der OB die CDU wissen.
CDU-Fraktionsvize Thomas Susen geißelt das als „naiv“. Es sei Pflicht eines OB, „guten und vertrauensvollen Kontakt zu den wichtigsten Arbeitgebern und Steuerzahlern zu pflegen“. Unabhängig davon, ob es der „Arglosigkeit oder Nachlässigkeit“ des Oberbürgermeisters geschuldet ist, könne es nicht sein, dass der Verwaltungschef aus der Presse davon erfahren habe, dass Alltours Duisburg verlässt.
Laut Ralf Meurer, Chef der Duisburger Wirtschaftsförderungsgesellschaft, hatte es noch vier Wochen vor der Nachricht eine große Veranstaltung in der Alltours-Zentrale gegeben. Auch dabei habe es aus der Firmen-Chefetage kein Wort zum Umzug gegeben. Wohlweislich, denn Alltours wollte die Nachricht auch nicht zu Markte tragen, hatte die Stadt über die Entscheidung nicht unterrichtet. Ohnehin, an der Entscheidung pro Düsseldorf hätte es auch nichts zu deuteln gegeben. Alltours wollte den Umzug aus unternehmerischen Gründen. In der Landeshauptstadt gibt es im Drei-Scheiben-Haus genug Platz wieder unter einem Dach. Auch lassen sich Touristik-Fachkräfte besser nach Düsseldorf als nach Duisburg locken. Auch noch so gute Angebote aus Duisburg, so heißt es, hätten Alltours-Chef Verhuven vom Gang nach Düsseldorf abbringen können.