Duisburg. . Die letzte Schulwoche der Abiturienten läuft - in den meisten Fällen weniger mit Unterricht als mit originellen lustigen Feiern. Aber ohne Alkohol. Auch sonst sind die Regeln streng.

Vor dem großen Sprung in die Zukunft steht eine Reise in die Vergangenheit auf dem Stundenplan. Nach den Osterferien absolvieren die Schüler der zwölften Klassen ihre Abiturprüfungen. Doch davor wird fast schon traditionell das Ende des Schulalltags gefeiert - jeden Tag mit einem anderen Kostüm, lauter Musik und unter einem anderen Motto. Am Steinbart-Gymnasium startete die Mottowoche gestern unter dem Slogan „In der Zeit stehen geblieben“. Als Steinzeitmenschen oder Hippies verkleidet zogen die Schüler dort gut gelaunt über das Schulgelände. Weil die Bräuche in den letzten Jahren an einigen Duisburger Schulen Überhand nahmen, die Noch-Schüler Grenzen suchten, sie fanden und dann überschritten, finden die „Mottowochen“ inzwischen unter deutlicher Reglementierung statt.

An den Duisburger Gymnasien und Gesamtschulen geht man unterschiedlich mit dem Thema „Letzte Schulwoche“ um. Am Mercator-Gymnasium hat man die Mottowoche in die vorletzte Schulwoche gelegt. „Die letzte Woche dient dann ausschließlich der intensiven Vorbereitung auf die Prüfungen“, erklärt Schulleiterin Gabriele Boden. Die Woche selbst sei sehr ruhig verlaufen, wenn mal Konfetti flog, hätten die Schüler das sofort wieder weggeräumt.

„Wetten, dass...?“ Mottowoche

Am Steinbart-Gymnasium wird die letzte Schulwoche der Abiturienten ganz pragmatisch gesehen. Dort wurden bis Dienstag noch Klausuren geschrieben, die Party fing also erst gestern an. „Unsere Vorgänger haben im letzten Jahr fast alles abgerissen. Also stehen wir unter besonderer Beobachtung und dürfen nur noch drei Tage Party machen“, erklärt der angehende Abiturient Tobias Böhl. Die Lehrer müssen nun allerdings vollen Einsatz zeigen. Ausgerechnet unter das Motto „Wetten, dass...?“ haben die Schüler hier ihre letzten Tage gestellt. Die Abiturienten schließen über drei Tage Wetten mit Lehrern und Mitschülern ab, die dann am letzten Tag allesamt eingelöst werden müssen. Die große „Schulwette“ am Freitag dreht sich um das Kollegium, das mindestens 40 Lehrkräfte im Kostüm in die Schule bringen muss, um gegen den Abi-Jahrgang zu gewinnen. „Wir wollen und werden diese Wette selbstverständlich gewinnen“, zeigte sich die Schulleitung selbstbewusst.

Die Gesamtschule Mitte hat ihren Schülern klare Grenzen gesetzt. Wie an allen Schulen ist Alkoholkonsum strengstens verboten, wer alkoholisiert erwischt wird, muss nach Hause gehen, oder von den Eltern abgeholt werden, sofern der Schüler noch minderjährig ist und nicht alleine in den Straßenverkehr geschickt werden kann. Ernst Wardemann, Schulleiter der Gesamtschule, erschließt sich der Sinn der Mottowoche zwar nicht, sagt aber: „Wenn alles so ruhig wie im letzten Jahr abläuft, ist alles in Ordnung“.