Duisburg/Moers. Großeinsatz gegen Rocker: Mit mehreren Spezialeinsatzkommandos hat die Polizei insgesamt fünf Häuser in der Region durchsucht. Zeitgleich stürmten die Einsatzkräfte am Donnerstagmorgen vier Häuser in Duisburg und eins in Moers. Der Einsatz richtete sich offenbar gegen Mitglieder der Rocker-Gruppe “Hells Angels“.

Die Polizei hat vier Gebäude im Duisburger Norden und ein Haus in Moers gestürmt. An den Einsätzen am frühen Donnerstagmorgen waren auch Spezialkräfte beteiligt. Ziel der Aktion waren "Mitglieder einer großen Rocker-Gang", so Oberstaatsanwalt Axel Stahl von der Staatsanwaltschaft Krefeld. Um welche Gruppierung es sich handelt, mögen Polizei und Staatsanwaltschaft nicht näher ausführen. Anwohner berichten, es handle sich um Personen aus dem Umfeld der "Hells Angels".

Die Beamten durchsuchten die Gebäude nach Beweisen für kriminelle Handlungen. "Die Maßnahmen verliefen aus unserer Sicht sehr erfolgreich", so Stahl. Was genau gefunden wurde, sagen die Ermittler bislang nicht. "Es waren aber keine Schusswaffen oder Sprengstoffe", so Acor Kniely, Sprecher der Krefelder Polizei. Nach Angaben von Nachbarn wurden "bergeweise Akten" aus einem Gebäude in der Ziegelhorststraße getragen. Weder in Duisburg noch in Moers sind laut Polizei Personen festgenommen worden.

Um in das Haus an der Ziegelhorststraße zu gelangen, sprengten SEK-Beamte die Haustür auf. Dann stürmten die bewaffneten Einsatzkräfte das Gebäude. "In einem potenziell gewaltbereiten Milieu muss auf die Gefahr mit entsprechenden taktischen Maßnahmen reagiert werden", erklärt Oberstaatsanwalt Stahl das Vorgehen.

Die Spuren des SEK-Einsatzes in Duisburg sind noch sichtbar.
Die Spuren des SEK-Einsatzes in Duisburg sind noch sichtbar. © Stephan Eickershoff

Verbindung zur Schießerei unter Hells Angels

Auch in Moers war die Polizei im Einsatz, wie Polizeisprecher Kniely auf Anfrage der Redaktion mitteilte. Dort richtete sich die Razzia, an der ebenfalls ein Spezialeinsatzkommando beteiligt war, gegen ein Haus am Heideweg in Schwafheim. Das Gebäude, vor dem – so die Anwohner – Autos der Marken Porsche und Ferrari standen, wurde „ohne besondere Vorkommnisse“ durchsucht.

Die Tatsache, dass bei dieser Razzia Polizei und Staatsanwaltschaft aus Krefeld federführend waren, deutet darauf hin, dass die Aktion im Zusammenhang mit der Schießerei im Krefelder Vereinsheim der „Hells Angels“ im September letzten Jahres stehen könnte. Bei dem Vorfall in Krefeld war ein Mitglied der „Hells Angels“ in Krefeld durch einen Schuss in den Oberschenkel verletzt. Die Polizei fand damals keinerlei Hinweise, dass eine rivalisierende Rockergruppe an dem Streit beteiligt war. (hast/hr)