Duisburg-Hochfeld. Das Bethesda-Krankenhaus in Hochfeld schlägt mit einem neuen Ultraschallgerät neue Wege ein. Das Gerät soll Untersuchungen der Leber angenehmer und risikoärmer machen. In Duisburg ist es noch einzigartig. „Das Gerät hat eine Funktion, die es so bisher noch nicht gab“, erklärt Dr. Abdurraham Sagir.

Auf den ersten Blick wirkt das graue Ultraschallgerät in der Gastroenterologie eher unscheinbar. Dr. Abdurraham Sagir, Chefarzt der Medizinischen Klinik II im Bethesda, bekommt jedoch bei dem Gerät leuchtende Augen. „Es hat eine Funktion, die es so bisher noch nicht gab“, berichtet der Mediziner, der seit Oktober 2013 in Hochfeld arbeitet. Das Ultraschallgerät misst mittels eines kurzen Impulses die Flexibilität der Leber. An deren Steifheitsgrad ist erkennbar, ob eine Veränderung des Bindegewebes vorliegt. Diese deutet zumeist auf chronische Lebererkrankung hin.

Das große Plus der neuen Untersuchung: Auf ein Einstechen, wie bei einer Leberpunktion kann künftig verzichtet werden. „Bislang war eine Punktion notwendig, damit der Arzt den Umfang einer Leberbeschädigung bei seinem Patienten abschätzen konnte. Die Punktion birgt natürlich ihre Risiken und erhöht die Hemmschwelle bei den Patienten. Darauf können wir bei den Behandlungen künftig verzichten“, erklärt Sagir. Zudem sind die Ergebnisse sofort auf dem Bildschirm abrufbar und genauer als bei der Leberpunktion. „Dort werden die Ergebnisse zunächst in die Pathologie geschickt. Die Resultate sind dann häufig von Pathologie zu Pathologie etwas unterschiedlich“, berichtet der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Im Bethesda wird damit gerechnet, dass in diesem Jahr 1000 Patienten mit dem Gerät untersucht werden. Die Neuerung kommt Privat- und Kassenpatienten gleichermaßen zugute.

Bei Lebererkrankungen ist eine möglichst frühe Diagnose besonders wichtig. Rund 14.000 Menschen sterben jährlich an einer Vernarbung des Organs, der so genannten Zirrhose, wobei Alkoholmissbrauch und Viren zu den Risikofaktoren zählen. In Deutschland sind allein 500.000 Menschen an Hepatitis C erkrankt. Mittlerweile haben sich die Chancen auf eine Heilung jedoch drastisch erhöht. „1990 lag die Chance auf Genesung bei nur zehn Prozent. Dank eines neuen Medikamentes liegt sie nun bei annähernd 100 Prozent“, erläutert Dr. Sagir.