Duisburg. Irene Knoch nahm im Dezember 2001 ihr gesamtes Vermögen, immerhin rund 400.000 Euro, und gründete die Stiftung-Kind-Duisburg. Stiftungsvorstand Werner Hassler erläutert im Rahmen der WAZ-Serie “Stiftungen“ die Arbeit und die verschiedenen Projekte, die unterstützt werden.

13 Jahre lang war Irene Knoch Vorstand des Vereins „Kinderhilfe in Duisburg“. Aber das Gefühl, noch deutlich mehr bewegen zu können, wurde sie nicht los. Und so nahm sie im Dezember 2001 ihr gesamtes Vermögen – immerhin rund 400.000 Euro – und gründete damit die Stiftung Kind Duisburg. „Sie ist das Herz der Stiftung“, sagt Professor Werner Hassler, der der Stiftungsvorstand ist. Die Stiftungsmitglieder haben es in den Jahren seit der Gründung geschafft, gut 1,1 Millionen Euro anzusparen. Dieses Geld bildet den Grundstock für eine ganze Reihe von Projekten, die die Stiftung unterstützt.

Dabei geht es in erster Linie darum, kranken oder behinderten Kindern bessere Behandlungsmöglichkeiten und Lebensumstände bieten zu können. „Wir alle wissen, dass die Haushaltslage in Duisburg nicht erlaubt, alle sozialen Projekte zu unterstützen“, so Professor Hassler. An dieser Stelle müssten Stiftungen eingreifen.

Kontakt zur Stiftung

Laut Bundesverband gibt es in Duisburg 58 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. Wir stellen in loser Folge einige vor – und die Menschen dahinter.

Diesmal geht es um die Stiftung-Kind-Duisburg, Windhuker Straße 9, 47249 Duisburg. Weitere Informationen zur Stiftung gibt es unter 0203/34 18 84,
info@Stiftung-Kind-Duisburg.de oder unter www.stiftung-kind-duisburg.de.

Defizite in der psychosozialen Behandlung

In seinen Jahren als Neurochirurg am Klinikum Duisburg stellte er immer wieder Defizite in der psychosozialen Behandlung fest. Gerade behinderte Kinder benötigten „besondere Hilfe“, ist sich Hassler sicher. So bekommt zum Beispiel der „Biegerhof“ in Huckingen neue Pferde für heilpädagogische Reitstunden, das „Haus am Berg“ in Krefeld bekam Geldspenden und Lernmittel für autistische Kinder, und am Kaiser-Wilhelm-Krankenhaus wird eine Teilzeitstelle für den psychosozialen Dienst finanziert.

Diese Maßnahmen kosten alle Geld. Und da Stiftungen das nicht aus ihrem Grundstock nehmen können, sind sie neben den Zinserträgen auf Spenden angewiesen.

Als 2011 ein Kinderspielplatz in Beeck eingerichtet werden sollte, standen Kosten in Höhe von 60 000 Euro ins Haus. Eigentlich zu viel, und so sprang Sylvia von Metzler, Ehefrau des Frankfurter Bankiers und Mäzens Friedrich von Metzler, ein und versprach, die Hälfte des Gesamtbetrages zu spenden, sollte die Stiftung die ersten 30 000 Euro auftreiben.

Spendenrekord im Jahr 2011

Das gelang und sorgte für einen Spendenrekord für die Stiftung Kind im Jahr 2011. Rund 55 000 Euro konnte sie in jenem Jahr für den guten Zweck ausgeben. Sonst bewegen sich die Summen laut Werner Hassler zwischen 17 000 und 34 000 Euro.

Kreativ ist die Stiftung bei der Spender-Rekrutierung auch: Am vergangenen Samstag standen Aktive der Stiftung vor einem Supermarkt und warben für die Aktion „Kauf eins mehr“. Damit konnten Einkäufer Haltbares zu ihrem normalen Einkauf dazukaufen und vor dem Supermarkt an die Stiftung weitergeben. „Auch kleine Spenden helfen sehr“, sagt Werner Hassler.