Duisburg. Die rot-rot-grüne Duisburger Ratsmehrheit ist in Bezug aufs geplante Factory Outlet Center am Ende ihres Geduldsfadens angelangt. Sie räumt Investor Sevenheck nur noch eine Frist bis Februar 2014 ein, um “glasklare Signale“ zu setzen. Danach werde man andere Wege beschreiten.

Die Zeit läuft: Wenn Factory-Outlet-Investor Roger Sevenheck bis Februar nicht „glasklare Signale“ zum Fortgang des Hamborner Einkaufszentrums gibt, soll die Stadt die „Notbremse“ ziehen und sich nach einem anderen Investor umsehen, der das Projekt realisiert.

Das ist die Botschaft des am Montagabend im Rat gefällten Beschlusses der rot-rot-grünen Ratsmehrheit, die Sevenheck jetzt eine Frist für seine „allerletzte Chance“, so der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Herbert Eickmanns, gesetzt hat. Er soll verbindliche Ansagen zum Projektstand und zur Zeitschiene machen.

Gleichzeitig soll die Stadt bis Februar Alternativplanungen vorlegen, so der Beschluss. Allerdings: Es ist gar nicht mehr klar, ob Roger Sevenheck überhaupt noch der führende Kopf des Factory Outlets und der Douvil GmbH ist. Denn es heißt, der Niederländer hält sich weitgehend in Holland auf und andere haben jetzt das Sagen bei der Projektfirma Douvil.

Informelle Gespräche mit Projektentwickler

Allen Anschein nach hat der gestrige Ultimatum-Vorstoß von Rot-Rot-Grün terminliche Hintergründe: Denn in der kommenden Woche tagt der gemeinsame Projektbeirat von Stadt, Politik und Investor. Dort soll es dem Vernehmen nach Gespräche mit den neuen Führungsköpfen bei Douvil geben. Insofern zeigte sich die CDU „überrascht“ vom politischen Muskelspiel. Es gebe informelle Gespräche; der Projektentwickler wisse, was zu tun sei, so die CDU-Fraktion, die offenbar kein Öl ins Feuer gießen will.

Doch woher der Wind weht, deutete Baudezernent Carsten Tum: Der Antrag von Rot-Rot-Grün sei eine „Unterstützung der Arbeit der Stadtverwaltung“. Auch bei der Stadt wächst nämlich die Ungeduld über den Stillstand beim FOC.

Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz bleibt misstrauisch

Über mangelnde Rückendeckung konnte sich Tum nicht beklagen: „Die Zeit läuft ab, dass wir diese Hängepartie dulden. Eine Eskapade jagt die andere. Das ist nicht gut für das Projekt und die Stadt“, erklärte Linken-Ratsherr Hermann Dierkes.

Misstrauisch bleibt die Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz, die am Montag wieder vor der Ratssitzung demonstrierte. Die Stadt betreibe „Augenwischerei“ und wolle nur den „Kopf aus der Schlinge“ ziehen. Sie sei bis Juni 2014 vertraglich an Sevenheck gebunden. Sie halte zudem an den FOC-Plänen grundsätzlich fest . Dabei sei „völlig klar“, dass ein Neubau allein wegen des Abstandserlasses zur Firma Grillo „nicht durchsetzbar“ sei.