Duisburg.

Langweilig ist Christian Laufenberg während der Arbeit nie. Denn in seinem Schichtdienst an der Pforte des Landschaftsparks Nord ist immer etwas los. „Wir haben viele Diskussionen mit Besuchern, die mit ihrem Auto durch den Park fahren wollen, mit Parcours-Läufern und Graffiti-Sprayern“, sagt der Sicherheitsfachmann. Seit zwölf Jahren ist der 30-jährige für die Firma RGB Protection tätig und für die Überwachung des 200 Hektar großen Geländes zuständig. Auf seinem roten Pullover prangt in großen Lettern das Wort „Security“. Die Sicherheitszone beginnt an seiner Eingangspforte.

Von dem kleinen Häuschen mit den großen Glasfenstern beobachte er tagtäglich, wer im Park ein- und ausgeht. Mittlerweile kennt der sportliche Mann seine Pappenheimer. „Man entwickelt so ein leichtes Schubladendenken“, verrät er. Laufenberg kann genau abschätzen, wer bloß im Park spazieren will und wer Unsinn vorhat. „Wenn schon ein Werkzeug aus dem Rucksack guckt oder eine Frau mit kurzem Rock und unpassendem, männlichen Begleiter hier rein kommt, weiß ich Bescheid“, sagt er. Im Park tummelten sich gerne Aktfotografen mit ihren Modells sowie Kupferdiebe. Diskret nimmt Laufenberg oder seine Kollegen dann die Verfolgung auf. So kann er überprüfen, was die Verdächtigen vorhaben. „Oft bestätigt sich mein Verdacht“, sagt der.

Erklimmen der Hochöfen

In seinem Job an der Pforte kommt er jedoch nicht nur mit unangenehmen Gästen in Kontakt. „Wir sind der erste Anlaufpunkt im Park.“ Viele ausländische Gäste klopfen bei ihm an, um Informationen zu bekommen. Besonders spannend findet er Großveranstaltungen wie das Sommerkino, wenn im Park viel los ist. Dann kann er auch seine nächtlichen Patrouillen über das Areal in der lauen Sommerluft unternehmen.

24-Stunden-Rennen im Landschaftspark Duisburg-Nord

Foto: Udo Milbret/WAZ
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Das Erklimmen von Hochöfen und die stundenlangen Kontrollgänge sind für sein Team an kalten Wintertagen eine unbeliebte Tätigkeit. Aber sie muss gemacht werden, denn oft versuchten Leute nicht nur die alte Industrieanlage zu beschmieren oder zu bestehlen, sondern auch, sie zu erklettern. „Die Parcours-Läufer sind immer widerspenstig“, erklärt der Security-Angestellte. Diese würden sich auch durch abgeschlossene Wege auf den Hochöfen nicht beirren lassen. Laufenberg muss sie dann herunterholen. Zur Not mit Hilfe der Polizei. „Wir können klettern, wir haben Erfahrung“, sei ihre Ausrede. Laufenberg bleibt dann unnachgiebig. Das Eingangshäuschen ist während der Patrouillen nie verwaist. „Die Pforte ist 24 Stunden besetzt“, sagt Laufenberg.

Auch in seiner Freizeit kommt der Sicherheitsmann in den Park, um mit seinem Hund zu spazieren, zu klettern oder ins Kino zu gehen. Das Gelände kennt er mittlerweile in- und auswendig kennt. Die unterschiedlichen Besucher aus allen Ecken der Welt und die vielen Veranstaltungen machen den Landschaftspark für den Pförtner aber so spannend.