Duisburg.

Erstmals zwei Frauen stehen dem Duisburger Kreisverband der Linken vor. Auf der Jahreshauptversammlung im Hamborner Ratskeller wurde die Gewerkschafterin Edith Fröse wiedergewählt. Neue Kreissprecherin für Marc Mulia, der in den Oberhausener Kreisverband wechselt, ist die Doktorandin Daniela Zumpf (29). Stellvertreter sind Gewerkschaftssekretär Thomas Keuer und die Krankenschwester Sylvia von Häfen. Die Ortsverbände Rheinhausen, Homberg und Hamborn sind erstmals mit Detlef Hertz, Jürgen Hagenguth und Anja Reuth im Kreisvorstand vertreten, der durch Lukas Hirtz, Mesut Akbaba, Gizem Kockaya, Werner Wirtgen und Ipek Gecimli komplettiert wird.

Zudem wurde politisch Bilanz gezogen. Fröse freute sich, dass der Sozialpass in Duisburg auf den Weg gebracht worden ist, erinnerte aber auch an schwierige Momente nach den Niederlagen bei Landtagswahlen in NRW, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. In Duisburg habe man sich auf ureigene Schwerpunkte konzentriert. Neben der Friedenspolitik sei die Arbeit für soziale Gerechtigkeit fulminant.

Reibereien zwischen Ratsfraktion und Kreisvorstand

Allerdings wurden Reibereien zwischen Ratsfraktion und Kreisvorstand deutlich. Streitpunkt ist der geplante Abriss der Zinkhüttensiedlung für ein Factory Outlet. „Dafür herrscht keine Mehrheit in der Partei“, stellte Fröse klar. Die Bürgerinitiative gegen das FOC, mit einer Delegation bei der Versammlung, erhielt große Solidarität.

Marc Mulia hatte dann die unangenehme Aufgabe, mitzuteilen, dass der Vorstand auf der Jahreshauptversammlung keine Ein- und Ausgabenrechnung vorlegen könne. Grund seien Wechsel auf dem Posten des Schatzmeisters gewesen. „Finanziell konnten wir aber das Defizit aus dem Jahr 2012 wieder ausgleichen und sogar Rücklagen für den anstehenden Wahlkampf zur Kommunalwahl 2014 bilden“, erklärte Mulia. Trotzdem: Der Vorstand wurde lediglich politisch entlastet.

Einstimmig wurde die Friedensaktivistin Inge Holzinger für die Ehrenbürgerschaft der Stadt vorgeschlagen. Das Programm für die Kommunalwahl soll Anfang 2014 stehen. Die Linken wollen sich für eine solidarische Stadt, soziale Gerechtigkeit, umfassende Demokratie und kommunale Friedenspolitik sowie für ein Verbot aller faschistischen Organisationen einsetzen.