Duisburg. . 15 von insgesamt 28 Motorradpolizisten in ganz Duisburg knattern schon in den neuen, modernisierten Uniformen über die Straßen. Die auffällige Farbkombination der Montur: Blau-Grau-Neongelb. Zwei Duisburger Beamte waren sogar an der Erprobungsphase beteiligt.

Sie leuchten schon aus der Ferne, die neongelben Helme mit dem markanten Klappvisier. Dieser auffällige Kopfschutz ist aber nur ein elementarer Bestandteil der neuen Uniform, mit der die rund 700 Motorradpolizisten in NRW derzeit ausgestattet werden. 28 knattern auf ihren Maschinen im Dienstalltag über Duisburgs Straßen – 15 von ihnen sind bereits mit der modernisierten Montur eingekleidet. „Und wir werden unterwegs laufend angesprochen“, erzählt Polizeihauptkommissar Andreas Diersch. Das am häufigsten ausgesprochene Lob der staunenden Bürgerschaft lautet: „Grell, aber schick!“

Der 49-jährige Diersch und sein gleichaltriger Kollege Dieter Hartl zählten zu jenen 30 ausgewählten Kräften, die bereits seit Januar 2012 in einem Testlauf die neue Uniform auf Probe trugen und ihre Eindrücke zu Funktionalität und Tragekomfort bei regelmäßigen Treffen an den Hersteller weitergaben. Die Anregungen und Vorschläge wurden analysiert, die Testanzüge entsprechend immer wieder verändert und weiterentwickelt.

Protektoren aus neuem Kunststoff

„Zunächst waren die Hosen im Schritt viel zu kurz“, erinnert sich Diersch. „Und die Jackentaschen waren zu klein für unsere Notizbücher“, fügt Hartl hinzu. „Außerdem mussten die Jacken insgesamt etwas gekürzt werden, weil sonst die Protektoren im Sitzen auf der Maschine immer unangenehm gegen den Nacken gedrückt hätten.“

Alles das wurde beim Schneidern der jetzigen Versionen berücksichtigt. Ganz neu ist auch der Kunststoff, aus dem die Protektoren gefertigt sind. „Und das Halfter sitzt nun deutlich tiefer als vorher – nämlich hier, in Höhe des Oberschenkels“, demonstriert Polizeioberkommissar Andreas Danel (45). Vorher sei die Waffe in Höhe des Beckenknochens am Körper befestigt gewesen. „Bei Stürzen kam es da ganz schnell zu Knochenbrüchen.“ Durch die neue Lösung soll die Verletzungsgefahr reduziert werden.

Danel und sein Kollege Markus Hanssen haben ihre neue Montur erst vorgestern in Empfang genommen. „Mir ist die neue Uniform etwas zu grell. Ich weiß gar nicht, ob wir darin sofort als Polizisten wahrgenommen werden“, so Hanssen. Zur Bestätigung dieses These erzählt Dieter Hartl, wie er kürzlich im Dienst mit dem Motorrad an einer roten Ampel hielt. Die Frau im Pkw daneben schaute ihn an, lächelte – und telefonierte dann unbeirrt mit dem Handy am Steuer sitzend weiter. „Es wird eine Zeit brauchen, bis sich die Menschen an das veränderte Aussehen gewöhnt haben“, vermutet Hartl.

Uniform-Stückpreis: rund 2000 Euro

Hinzu kommt das Problem der vorläufigen Uneinheitlichkeit: Wie gesagt, haben bislang erst 15 der insgesamt 28 Duisburger Motorradpolizisten die neue Kluft. Die restlichen 13 fahren derzeit noch ganz in Grün herum. „Wir sind momentan eben eine besonders bunte Truppe“, sagt PHK Diersch und lacht. Und bis auch der letzte Duisburger Kollege mit der rund 2000 Euro teuren Montur ausgestattet ist, kann noch ein Jahr vergehen.

Bunt ist momentan auch noch die Staffel der Duisburger Motorräder. „In unserer Kradgruppe haben wir elf Maschinen: zwei neuere blaue und neun ältere grüne“, berichtet Diersch. Auch hier findet nach und nach ein Austausch statt, bis alle Zweiräder wieder ein einheitliches Erscheinungsbild haben.