Duisburg. Fünf Duisburger Bands spielten vor rund 170 begeisterten Zuschauern selbstkomponierte Lieder im Grammatikoff. Die Niederrheinische Musik- und Kunstschule hatte erstmals zu dem Band-Festival geladen. Eine Neuauflage ist bereits in Planung.
Bei den ersten Liedern der Newcomer-Band Gorilla Taxi scheint es so, als wäre das Publikum nervöser als die Musiker. Sie trauen sich nicht so richtig heran an die Bühne im Grammatikoff, auf der am Tag der Deutschen Einheit insgesamt fünf Duisburger Gruppen der Musik- und Kunstschule ihre Songs präsentierten. Man hat es halt nicht leicht als Auftaktband. Doch die vier Jung-Musiker wissen sich zu helfen: Schon nach wenigen Liedern kommt Stimmung auf. Die rund 170 Gäste klatschen mit und wippen im Takt, einige tanzen sogar und siehe da: Sie rücken immer weiter nach vorne zur Bühne.
Mit selbst geschriebenen Songs wie „Rosen“ und „Lichter“, die von Beziehungs-Chaos handeln, wickeln die vier Jungs ihre Zuschauer um den Finger. Und das, obwohl sie krankheitsbedingt auf ihren Schlagzeuger verzichten müssen. Der Spagat zwischen gefühlvoll und rockig gelingt ihnen trotzdem. Man solle immer das Beste aus sich herausholen: Das predigen die Vier im radiotauglichen Lied „Bis die Stunde schlägt“. Und das setzen sie auf der Bühne um. Vor allem bei den Mädels und älteren Zuschauern kommen die akustischen Nummern gut an.
Schnell stehen Gäste auf ihren Plätzen
In Vollbesetzung und mit jeder Menge Druck sorgen nach einer zügigen Umbauphase, die kaum Zeit für eine Zigarette an der frischen Luft lässt, dann Dread Burden für Stimmung. Auch sie müssen das Publikum für sich gewinnen. Kein Problem! Druckvoller Gesang, perfekt aufeinanderabgestimmte Instrumente und eingängige Rocksongs: Schnell stehen die Gäste wieder auf ihren Plätzen.
Ihr einjähriger Bühnen-Geburtstag wird für die Nachwuchsmusiker im Verlauf des kurzen Auftritts zum vollen Erfolg. In der Pause nach dem Auftritt unterhalten sich viele Besucher über die Songs, einige suchen sie gleich auf ihrem Smartphone, um ihn herunterzuladen und zu Hause noch einmal reinhören zu können.
Sound könnte unterschiedlicher nicht sein
Komplettiert wird das Festival-Line-Up von The Chimprellas, Marek und Diazone. Die Sounds der Bands könnten unterschiedlicher nicht sein. Während die Chimprellas Ska, Blues und Reggae vereinen und Gitarren gegen Blasinstrumente antreten lassen, schütteln Diazone die Zuschauer mit harten Riffs und lautem Schreigesang ordentlich durch. Bei Letzteren wird aus Kopfnicken und Mitklatschen vor der Bühne schnell ein schweißtreibendes Abtanzen.
Marek hingegen sind rau und roh. Gesang und Gitarre. Das ist ehrliche handgemachte Musik, in liebevoller Erinnerung an den Grunge der Neunziger.
Die Veranstalter sind derweil äußerst zufrieden mit der Resonanz. Eine Neuauflage im nächsten Jahr sei bereits in Planung.