Duisburg. Kurt Krieger baut seine Möbelhaus-Kette in der Region derzeit aus. Auch in Duisburg soll auf dem früheren Güterbahnhofsgelände ein neues Möbelzentrum mit Abholmarkt entstehen. Deshalb wird ein Teil des Loveparad-Tunnels auf Kosten des Möbel-Riesens abgerissen werden.

Aus der eigenen Tasche hat Möbel-Riese Kurt Krieger die Gedenkstätte am Ort der Loveparade-Katastrophe finanziert – gleichwohl gab es immer noch Zweifel, ob das geplante „Höffner“-Möbelzentrum samt Abholmarkt auf dem früheren Güterbahnhofsgelände je gebaut wird. Nun zückt Krieger erneut das Portemonnaie.

Ab Dienstag kommender Woche ist der Tunnel unter Autobahn und Bahnstrecke im Zuge der Karl-Lehr-Straße, der bei der Loveparade 2010 traurige Berühmtheit erlangte, gesperrt, voraussichtlich für zwei Wochen, heißt es bei der Stadtverwaltung.

Hintergrund ist der Abriss eines der Gewölbesegmente im westlichen Tunnelbereich, zu der sich Investor Krieger im Rahmen des Planungsverfahrens verpflichtet hat. Und zwar auf Kosten des Möbelhaus-Herrn, der seine Einrichtungskette derzeit dynamisch ausbaut. In Düsseldorf hat er geplant, kam aber nicht zum Zuge. Nun plant er parallel zu Duisburg in Neuss einen weiteren Standort, einen Steinwurf nur entfernt von der Landeshauptstadt, mit der er nicht einig wurde.

Möbelzentrum soll eigene Autobahn-Anbindung bekommen

Die Umleitungsempfehlung der Stadtverwaltung.
Die Umleitungsempfehlung der Stadtverwaltung. © WNM

Der jetzt anstehende Abriss des westlichen Tunnel-Teils, unmittelbar neben der neu gebauten A 59-Überführung gelegen, wird für die Autofahrer im Großraum Dellviertel, Neudorf und Innenstadt zu erheblichen Umwegen führen. In die eine Richtung geht’s über Sternbuschweg, Koloniestraße, Mercatorkreisel und Düsseldorfer Straße, in die andere über die Karl-Jarres- und Düsseldorfer Straße zum Sternbuschweg. Den Schwerlastverkehr wollen die städtischen Verkehrslenker über Kalkweg und Kruppstraße umlenken.

Erheblich umfangreichere und länger andauernde Arbeiten an Duisburgs Verkehrsnetz sind mit einem weiteren Straßenbau im Zusammenhang mit den Krieger-Planungen zu erwarten. Denn für das Möbelzentrum südlich vom Hauptbahnhof ist eine eigene Anbindung an die Autobahn A 59 geplant. Das Planverfahren hatte sich wegen personeller Engpässe bei der Bezirksregierung in Düsseldorf verzögern, soll aber nach Einschätzung von Experten nun zügig in die Gänge kommen. Für Oktober ist der entscheidende Planungsschritt zu erwarten – dann hätte Kurt Krieger eigentlich alle behördlichen Voraussetzungen, um sein Großprojekt auf den Weg zu bringen.

Konkurrent Ostermann baut ebenfalls

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Wie mehrfach berichtet, will der Berliner Investor ein Möbelhaus mit über 50.000 Quadratmetern Verkaufsfläche bauen und dafür 120 Mio Euro investieren. Zeitgleich plant das konkurrierende Möbelunternehmen Ostermann in Meiderich ein ähnlich umgangreiches Projekt – und ebenfalls unmittelbar an der A 59 gelegen. Dort ist der Planungs- und Genehmigungsprozess allerdings schon etliche Schritte weiter.

Bis Ende des Monats sollen nach NRZ-Informationen auch die Stufen am Loveparade-Mahnmal repariert sein. Sie wiesen nach der Eröffnung Mängel auf.