Meiderich.

Wenn es nicht noch Komplikationen gibt, können sie in ein paar Wochen in Kraft treten, die drei Bebauungspläne und die Änderung des übergeordneten Flächennutzungsplans (FNP) für die Ansiedlung des neuen Ostermann-Möbelcenters auf dem so genannten Zeus-Gelände an der Hamborner Straße. Bezirksvertretung Meiderich/Beeck und der Rat der Stadt gaben dafür jetzt ihren Segen.

Auf 112 000 Quadratmetern Grundstück will der Möbelhändler ein Einrichtungshaus, einen Mitnahme-Möbelmarkt, einen Küchen- sowie einen Gartenfachmarkt errichten - alle zusammen mit beachtlichen 60 000 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Und um das möglich zu machen, musste im übergeordneten FNP statt des heutigen Industriegebiets ein Sondergebiet ausgewiesen und der zugehörige Bebauungsplan erstellt werden. Nur in Sondergebieten ist Einzelhandel in dieser Dimension zulässig. Um aber weiteren Einzelhandel in der Umgebung unbedingt auszuschließen, mussten noch zwei andere Bebauungspläne geändert bzw. neu erstellt werden.

Investor Rolf Ostermann hatte den Bezirksvertretern Neuigkeiten zu berichten. „Unsere Vorarbeiten sind weit fortgeschritten“, erklärte er. So würden Kröten von dort in den Landschaftspark Nord umgesiedelt werden, seien Grundstücke an der Lösorter Straße für das Baubüro und an der Hamborner Straße für den dort vorgesehenen Kreisverkehr erworben worden. Es seien Verträge für die Verlegung der Lkw-Waage der Firma WGM abgeschlossen worden.

Mit dem Landesbetrieb Straßen NRW sei man einig, dass die Brücke von der Hamborner Straße aufs Zeus-Gelände eher als geplant saniert wird. Auch liege schon ein Entwurf für den städtebaulichen Vertrag vor, in dem Stadt und Investor weitere Einzelheiten regeln. Die reine Bauzeit für das Möbel-Center schätzt Rolf Ostermann auf zwölf bis 15 Monate. „Wir wollen im September 2015 eröffnen“, kündigte er an - Möbelverkauf ist ein Geschäft für das Winterhalbjahr.

Politik ist begeistert

Artig bedankte sich der Investor dann für die wohlwollende Behandlung seines Projekts durch die Lokalpolitiker. Die hatten nur ein Schmunzeln für Kritik aus den Städten Essen und Oberhausen übrig (Tim Eickmanns, SPD), prognostizierten für Meiderich einen Anstieg der Beschäftigung (Ratsherr Thomas Kretschmer, CDU) oder freuten sich, dass nun beide Möbel-Riesen, Ostermann in Meiderich und Krieger am Hauptbahnhof, möglich würden (Dr. Detlef Feldmann, Linke). Eine Beschäftigung mit den Knackpunkten der Planung fand nicht mehr statt.