Duisburg.
Wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz müssen sich seit Freitag gestern sechs Männer im Alter von 28 bis 46 vor dem Landgericht verantworten.
Von Oktober 2012 bis März 2013 sollen die fünf Albaner und ein Serbe, von denen zwei in Duisburg lebten, mit Drogen gehandelt haben. Laut Anklage waren zunächst mehrere kleinere Kokaingeschäfte abgewickelt worden. Insgesamt 1,5 Kilo Rauschgift wechselten den Besitzer.
Ende Februar sollen die Angeklagten arbeitsteilig den Ankauf von rund 40 Kilo Marihuana organisiert haben. Auch die Großabnehmer sollen im Vorfeld geworben worden sein. Das Rauschgift, das vermutlich aus Albanien oder Griechenland stammte und über die Niederlande nach Deutschland eingeschmuggelt wurde, wurde am 1. März 2013 in Frechen übernommen.
Telefone der Dealer überwacht
Was die Dealer nicht wussten: Die Polizei war schon auf die Rauschgifthändler aufmerksam geworden und hatte ihre Telefone überwacht. Die Beamten verfolgten die Übernahme des Rauschgifts. Als einer der Angeklagten zu seiner Wohnung in Hochfeld zurückkehrte, wurde er festgenommen. Im Kofferraum seines Autos wurden 40 Kilo Marihuana gefunden. 45 weitere Kilo der berauschenden Droge stellten die Fahnder in einer Lagerbox in Köln sicher, die von weiteren Angeklagten angemietet worden sein soll.
Die Verteidiger rügten zum gestrigen Prozessauftakt die Besetzung der Strafkammer mit nur zwei statt drei Berufsrichtern. Die große Besetzung wäre angesichts des Umfangs des Verfahrens und der zu erwartenden schwierigen Beweisaufnahme geboten gewesen, so die Anwälte. Die Kammer gab dem Antrag überraschend statt. Formal gesehen beginnt das Verfahren nun in zehn Tagen noch einmal von vorn - diesmal mit drei Berufsrichtern.