Duisburg. . Dem Friemersheimer Schäfer Frank Weihrauch sind in den letzten Tagen über 200 Schafe von der Weide gestohlen worden. Aufgefallen war der Verlust, als Weihrauch die Heidschnucken entwurmen wollte und reichlich Wurmkur übrig hatte. Nun ist er auf der Suche nach seinen Tieren und hat sogar eine Belohnung ausgesetzt.
1, 2, 3... Frank Weirauch hatte am Mittwoch einen bösen Verdacht, als er die Tiere seiner Schafherde in Hohenbudberg zählte. Der Hobbyschäfer aus Friemersheim musste bei 302 aufhören mit dem Zählen, die übrigen 208 Heidschnucken sind verschwunden. „Sie wurden von Profis gestohlen“, ist sich der 43-Jährige sicher. Er hat den Diebstahl angezeigt, die fieberhafte Suche nach Hinweisen läuft.
Dass Tiere fehlten, hatte der Dachdecker und Landwirt bereits befürchtet, als er am vergangenen Mittwoch zur Weide kam. „Sie waren wie durch den Wind, ich gehe davon aus, dass sie unmittelbar davor ungebetenen Besuch hatten.“
Dieser Besuch muss aus mehreren Personen und Transportern bestanden haben, aus der Herde wurden nur junge Heidschnucken genommen. Die sind rund 75 Zentimeter groß und bis zu 40 Kilo schwer. „Ich gehe davon aus, dass immer wieder kleine Gruppen von Tieren mitgenommen wurden.“ Und das offenbar, ohne Schäden auf dem Gelände in der Nähe des Hohenbudberger Wasserturms anzurichten, auch der Elektrozaun war stets intakt.
Dafür, dass die grau-schwarzen und gehörnten Heidschnucken an verschiedenen Tagen oder Nächten geklaut wurden, spricht auch, dass der Verlust nicht sofort bemerkt worden war. „Die Fläche ist sehr groß, manche Tiere sieht man im hohen Gras gar nicht, es fällt dann auch nicht auf, ob man zwischen 500 oder zwischen 300 Schafen steht.“ Aufgefallen war der Verlust dann endgültig, als Weirauch die Tiere entwurmen wollte und reichlich Wurmkurmittel übrig hatte.
3000 Euro Belohnung ausgesetzt
Warum stiehlt jemand Schafe in solch großer Menge? „Es geht nicht um Zucht oder die Wolle, sondern um das Fleisch.“ Der Preis für Schaf- und Hammelfleisch ist im vergangenen Jahr um 15 Prozent gestiegen.
Den Schaden hat jetzt Frank Weirauch, er beziffert ihn auf 20.000 bis 25.000 Euro. Da er die Tiere auch nicht versichert hat, „so etwas ist sehr teuer, es macht daher kaum jemand“, hat der Hobbyschäfer eine Belohnung ausgesetzt. „Wenn wir die Täter kriegen, ist mir das eine Belohnung von 3000 Euro wert.“
Schafbesitzer und die Polizei hoffen jetzt auf Hinweise aus der Bevölkerung. Rund um die Friemersheimer Rheinaue seien immer viele Hundebesitzer unterwegs. „Vielleicht hat ja jemand etwas gesehen, was ihm zunächst als nicht ungewöhnlich vorkam, etwa einen Transporter.“ Die Nacht vom 27. auf den 28. August hält Weirauch als Diebstahlszeit für wahrscheinlich, eingrenzen kann er das Verschwinden seiner Schafe auf die vergangenen zwei Wochen. „Bei der Impfung am 20. August waren noch alle da.“